Mönchengladbacher müssen weniger für Müll bezahlen
Die Leistungen bei der Entsorgung sollen trotz geringerer Abgaben verbessert werden.
Mönchengladbach. Seit Freitag ist klar, wie viel es kosten wird, die Stadt sauberer zu bekommen. Der mit Abstand größte Posten ist die Modernisierung der beiden Abfallannahmestellen Luisental und Heidgesberg. Sie wird voraussichtlich mit gut 5,1 Millionen Euro zu Buche schlagen. Danach müssen die Bürger dann nicht mehr mit ihren Grün- und sonstigen Abfällen umständlich eine schmale Treppe hochklettern, um sie in die Riesencontainer werfen zu können.
„Das ist nicht nur älteren Menschen kaum zumutbar“, sagt Markus Heynckes, umweltpolitischer Sprecher der CDU. Die SPD hat noch nicht zu Ende diskutiert, ob sie auch für diese komfortablere Variante ist oder für die beiden Annahmestellen für 3,6 Millionen so modernisieren will, dass man immer noch zwei Ebenen hat. „Das ist eine große Investition, die mit entsprechendem Bedacht geplant sein muss“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Felix Heinrichs.
Klar sind die weiteren Kosten — und ihre Folgen für das Portemonnaie der Gladbacher. Rund 185 000 Euro kostet pro Jahr zusätzlich etwa die neue Mülleingreiftruppe, die ständig zwischen jenen Stellen in der Stadt pendelt, wo in besonders kurzen Abständen besonders viel Müll anfällt.
255 000 Euro kostet pro Jahr das Callcenter, bei dem man alle Anliegen zum Thema Sauberkeit montags bis sonntags zwischen 6 und 22 Uhr loswerden kann. 284 000 Euro sind nötig, um den Wildkräuterwuchs einzudämmen, dafür braucht man zudem eine spezielle Maschine (136 000 Euro). Der Rheydter Marktplatz muss, damit er schön bleibt, von Hand sauber gemacht werden. Das schlägt mit rund 143 000 Euro pro Jahr zu Buche.
Da die Stadt durch den neu ausgehandelten Vertrag zur Müllverbrennung Millionen spart, bekommen die Gladbacher all das und damit eine saubere Stadt — und müssen doch weniger bezahlen. Und zwar genau 16,9 Prozent weniger. Das bedeutet bei der 25 Liter-Tonne 31,03 Euro weniger (jetzt 152,07), bei der 35 Liter-Tonne 43,43 Euro weniger (jetzt 212,89) und bei der 50 Liter-Tonne 62,05 Euro weniger (jetzt 304,14).
Die Straßenreinigungsgebühren bleiben gleich bei 7,27 Euro pro Meter. Die Winterwartung wird in der Klasse I einen Cent pro Meter günstiger. Und 2016 soll sich noch mehr ändern. Dann will die GEM dafür sorgen, dass die Bürger nur noch zwei statt bisher dreimal pro Woche Tonnen an den Straßenrand stellen müssen. Außerdem soll der Rhythmus der Straßenreinigung besser an den der Müllabfuhr angepasst werden. Heißt: Die Kehrmaschine kommt spätestens einen Tag nach der Müllabfuhr, um das aufzulesen, was zum Beispiel aus aufgerissenen gelben Säcken geweht ist.