Mönchengladbach. Entspannt zurückgelehnt sitzt Karin auf der Wiese an der Konzertmuschel der Kaiser-Friedrich-Halle. Sie lauscht den drei Amigos, einer unplugged Coverband, die sich also sozusagen ausgestöpselt hat und ohne elektronische Veränderung spielt. "Ich bin begeistert", sagt die 46-jährige. Neben den Amigos, die Sonntagvormittag bei strahlendem Sonnenschein den Auftakt zum NVV Musiksommer an der Kaiser-Friedrich-Halle gaben, wird es an den kommenden Sonntagen noch die verschiedensten Musikrichtungen zu hören geben. Nach sieben Jahren in der Konzertmuschel mit 50 Mal Jazz, hat die NVV den Jazz-Sommer nun in den Musiksommer verwandelt. "Es ist ein Aufbruch zu neuen Ufern, denn sonst sind wir einspurig", sagt Reiner Brandts, Aufsichtsratsvorsitzender der NVV. "Die Anfragen kamen aus allen Kreisen", so Brandts. Und so ist das Programm in diesem Jahr sehr abwechslungsreich mit Rock, Blues, Gospel und Country. Und dabei bleibt der Jazz nicht auf der Strecke. "Le Clou haben wir wieder gebucht", so Brandts. Er spricht damit die in den vergangenen Jahren beim Jazz-Sommer erfolgreichste Band an, die es am sechsten und letzten Sonntag der Konzertreihe am 19. August zu hören gibt. Am Sonntag starteten die Amigos, René Pütz, Jörg Hamers und Sven Welter mit Gitarre, Bass und Cajon, einem trommelartigen spanischen Holzinstrument auf dem man sitzt. Die Musiker sorgten für eine harmonische und entspannte Stimmung mit Songs wie "Your body is a wonderland" oder "Ain’t no sunshine when she’s gone". Anschließend wurden die drei Männer von 16 glitzernden Frauen abgelöst, dem Chor chant du choeur changeant. Der Amateurchor aus Dülken und Schiefbahn - im vergangenen Jahr vom Sängerbund NRW zum Meisterchor ernannt - trug Lieder aus Musicals wie "Les Miserables", "Aida" und "Mamma mia" vor. Besucherin Siglinde Tressel (66) gefällt der Wechsel von Jazz zu einer variantenreicheren Mischung jedenfalls sehr gut. Sie hat sich ein schattiges Plätzchen gesucht von dem aus sie das Konzert verfolgt. In den nächsten Wochen möchte sie noch das ein oder andere Mal dabei sein.