Mysteriöse Mönche am Gladbach

Buch: Der ehemalige Lehrer Hans Georg Beckers hat seinen ersten Krimi veröffentlicht. „Fehlende Mönche“ spielt im Gladbach des Jahres 1505. Ein Verbrechen überschattet das Klosterleben. Mönch Antonius ermittelt.

Mönchengladbach. Sherlock Holmes ist schuld, dass in Gladbach im Jahr 1505 ein toter Mönche gefunden wird. Denn Sherlock Holmes war Hans Georg Beckers’ erster Kontakt mit Kriminalgeschichten. Das ist lange her, war noch im Englisch-Studium und sollte die Sprachkenntnisse verfeinern. Danach durchackerte der gebürtige Mönchengladbacher das ganze klassische Genre "mit großem Vernügen" und hörte mit Arthur Conan Coyle und Agatha Christie nicht auf. Bis heute hat er Spaß an Krimis, derzeit ist Ian Rankin sein Favorit.

Doch jetzt hat der 67-Jährige die Seiten gewechselt. Der langjährige Englisch- und Religionslehrer am Gymnasium Rheindahlen ist nun nicht mehr nur Leser, sondern auch Autor. Sein erstes Buch ist frisch gedruckt. Heute stellt er es bei einer Lesung vor (siehe Kasten "Autor, Buch & Lesung").

"Fehlende Mönche" spielt im Gladbach des Jahres 1505. Im Zentrum der Geschichte steht die Benediktiner-Abtei. Der langjährige Abt Johann von Epsendorf ist krank. Noch vom Krankenbett aus hat er versucht, sein Kloster einer Reformbewegung anzuschließen, die die alte Strenge der Ordensregeln wiederherstellen will. Doch der Mönch Joseph, der den dafür wichtigsten Botengang übernimmt, gerät in Schwierigkeiten. Ein Leichenfund versetzt die Klostergemeinschaft in Aufregung und überschattet die Wahl eines neuen Abtes.

Josephs Freund Antonius ermittelt. Auch, als ein verdächtiges Bündel in einem Wehr des Gladbachs gefunden wird. Die Detektivarbeiten des Mönchs und seines Adlatus Ruprecht führen ihn bis aufs Gebiet des Neersener Grafen Virmundt. Hat seine Familie etwas mit den Ereignissen zu tun?

Einblicke in die Geschichte der Stadt und Abtei Gladbach, Hintergründiges über die Zeit, als die Renaissance das Mittelalter nach und nach ablöste, und über die Reformbewegung innerhalb der katholischen Kirche liefert "Fehlende Mönche". "Ich habe immer Spaß an Geschichte gehabt", sagt Hans Georg Beckers. Als nach und nach immer mehr Regionalkrimis erschienen, sei er sich mit einem Kollegen einig gewesen: "Das können wir auch." Als die beiden die Handlung grob entworfen hatten, starb Beckers’ Kollege. Eine Widmung im Buch erinnert an ihn.

Eine Fortsetzung von "Fehlende Mönche" hat Beckers übrigens auch bereits fertig. Sie werde jetzt "von einigen Experten" gelesen. Seine Frau gehört dazu. Sie ist seine "wohlwollendste und kritischste Leserin", wie Beckers es ausdrückt. Sein größtes Krimi-Publikum macht ihn bisher nur "ein bisschen nervös". "In der Krypta ist es ja dunkel. Da kann man meine Schweißperlen nicht sehen", lacht der Gladbacher.