Neues Gebäude für LVR-Kliniken
Bis März 2018 soll das neue Stationsgebäude stehen. Das Haus 12 wird saniert und in den Neubau integriert.
Viersen. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) will mit einem Neubau für die LVR-Kliniken in Süchteln nicht kleckern, sondern klotzen: Für 37 Millionen Euro sollen das baufällige Haus 30 abgerissen, das derzeit leerstehende Haus 12 saniert sowie ein Neubau mit eingeschossigem Eingangsbereich und viergeschossigem Stationshaus neu errichtet werden. Die Bauarbeiten sollen im März 2016 beginnen. Am Montag hat der Krankenausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland das Projekt einstimmig beschlossen.
„Wir sind froh, dass wir das bedeutsame Projekt für die LVR-Klinik Viersen auf den Weg bringen können“, sagte die Vorsitzende des Ausschusses, Monika Berten (SPD) aus Mönchengladbach. Martin Kresse (Grüne) fand noch drastischere Worte: „Das ist ein fast historischer Beschluss, in dem ein denkmalgeschütztes Gebäude erhalten bleibt. Der Neubau wird nach ökologischen Standards als Passivhaus umgesetzt. Dazu können wir nur gratulieren.“
Die stattliche Bausumme setzt sich aus 1,026 Millionen Euro Eigenmitteln der LVR-Klinik Viersen, einem Klinik-Darlehen von 13,783 Millionen Euro sowie einem Trägerzuschuss des LVR von 17,438 Millionen zusammen. Eingerechnet in die Investition sind außerdem rund fünf Millionen Euro Einsparungen. Sie kommen unter anderen dadurch zustande, dass der LVR für die Tageskliniken in Nettetal und Kempen statt der vorgesehenen Neubaumaßnahmen günstigere Mietlösungen finden will.
Der Grundsatzbeschluss für die Baumaßnahme erfolgte im Dezember 2010. Damals wurde ein Investitionsprogramm über 492 Millionen Euro für die zehn Kliniken des LVR-Klinikverbunds im Rheinland beschlossen. „Nach dem Beschluss gehen wir nun in die Ausführungsplanungen, dann erfolgen die Ausschreibungen, so dass im März kommenden Jahres mit dem Bau begonnen werden kann“, sagt Katharina Landorff, Sprecherin des LVR. Ende März 2018 sollten Sanierung und Neubau dann fertig sein. Die Zeit für den Neubau drängt, denn die Bauaufsicht hat die Nutzung des bestehenden Stationsgebäudes, Haus 30, wegen Mängeln im Brandschutz und in der Haustechnik auf Ende 2017 begrenzt.
Das Haus 12 bleibt als eigenständiges Gebäude sichtbar bestehen. Es steht seit zehn Jahren leer und wird saniert. Darin sollen künftig Cafeteria, Ausgabeküche und Verwaltung ihren Platz finden. Der neue Haupteingang ist seitlich daneben geplant. Der Neubau gliedert sich in zwei Teile: ein flaches, eingeschossiges Eingangsgebäude, neben Haus 12, in dem sich die Aufnahme, die Notaufnahme, die Eigengeldstelle und die Konsilbereiche befinden werden, und ein dahinter liegendes, viergeschossigen Stationshaus. Es soll Platz bieten für sieben Stationen mit 140 Betten. Kritische Fragen im Ausschuss kamen von Fritz Meies und Klaus Dieckmann (beide CDU). Als Bauexperte fragte Dieckmann, wie Belüftung und Heizung in dem eingeschossigen Eingangsbereich mit Passivhaus-Bauweise funktionieren solle. Fritz Meies wollte wissen, wie es um die Kontrolle der Bauarbeiten vor Ort bestellt sei. Dazu Thomas Stölting, Abteilungsleiter des Gebäude- und Liegenschaftsmanagements beim LVR: „Wir beauftragen ein Architektenbüro. Ihm obliegt die Planung und Bauleitung, und es übernimmt auch die Haftung.“