Norbert Bude wird wohl Karnevalsprinz

Der ehemalige Oberbürgermeister soll die Garde schon in den Plan eingeweiht haben.

Foto: Detlef Ilgner

Die spannendste Karnevalsnachricht des Jahres kommt völlig überraschend mitten in der Fastenzeit: Gestern Abend weihte Norbert Bude (56), Vorsitzender der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach, den Vorstand der Garde ein: Der langjährige Oberbürgermeister wird der nächste Karnevalsprinz. Kaum minder prominent ist seine Niersia: Barbara Gersmann (41) ist Bezirksvorsteherin im Bezirk Süd.

So genau wie diese zwei wird wohl schon lange kein Prinzenpaar gewusst haben, worauf es sich einlässt: Barbara Gersmann hat in den vergangenen beiden Jahren die Prinzen als Adjutantin begleitet und fast alle der weit über 300 Termine mit dem Prinzenpaar absolviert. Sie zieht seit vielen Jahren als Mitglied der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach durch die Karnevalssäle. Norbert Bude hat im Sommer das Amt des Vorsitzenden der Garde von Horst Trumm übernommen. Er machte aber schon in seiner Zeit als Oberbürgermeister eine hervorragende Figur auf den Karnevalsbühnen.

Eine offizielle Bestätigung für die Prinzenpaar-Besetzung gibt es noch nicht. Bernd Gothe, Vorsitzender des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes (MKV): „Wir werden ein hervorragendes Prinzenpaar haben. Und wir werden es wie immer beim Hoffest im Sommer vorstellen.“ So lange ließ sich die Karnevalspersonalie wegen der Prominenz von Prinz und Niersia aber diesmal kaum geheim halten.

Bude und Gersmann sind ausgesprochen beredt, humorvoll und bühnenerfahren: Dieses Prinzenpaar wird wohl für Furore sorgen. Und vielleicht schaffen Bude und Gersmann genau das, was dem Karneval gut zu Gesicht stehen würde: die eine oder andere spontane, verrückte Aktion jenseits des manchmal etwas staatstragenden Karnevalsgeschäfts. Beide sind mit Sicherheit kreativ, aber auch diplomatisch genug, die Traditionen, die sie gut kennen, an den passenden Stellen weiterzuentwickeln.

Norbert Budes Rededuelle aus seiner Oberbürgermeister-Zeit mit Bernd Gothe sind unvergessen. Die Beiden spöttelten sich zum Teil höchst gekonnt durch etliche Anlässe. Gleichwohl muss man sich wohl keine Sorgen machen, dass diese Niersia von den beiden Eingespielten mundtot gemacht werden könnte: Barbara Gersmann hat bei offiziellen Anlässen als Bezirksvorsteherin bewiesen, dass sie spontan und witzig ist.

Dass gleich zwei Sozialdemokraten wenige Wochen vor der im kommenden Jahr anstehenden Landtagswahl eine große Bühne haben, wird nicht jeden Christdemokraten per se verzücken. Bude und Gersmann sind aber intelligent und professionell genug zu wissen, dass diese Bühne eine unpolitische ist.