Polizei: Flyer statt Punkte
Beamte informierten Autofahrer bei Kontrollen über Einbruchschutz. Aufmerksame Nachbarn sind dabei wichtig.
Mönchengladbach. Die Ampel springt auf Grün. Die vordersten Autos auf der Hittastraße geben Gas, da wird ihre Fahrt abrupt unterbrochen. Polizisten winken die Fahrzeuge mit Kellen zur Bushaltestelle am Parkplatz Geroweiher.
Die meisten Fahrer blicken zunächst erschrocken, als sie Führerschein und Fahrzeugpapiere durch das Autofenster reichen sollen. „Ein bisschen nervös bin ich schon“, gesteht Rebecca Kalinke.
Dabei sei sie ganz sicher nicht zu schnell gefahren, betont die Autofahrerin. Eckehard Ludwig winkt beruhigend ab. Bei dieser Polizeikontrolle sollen nicht in erster Linie die Raser erwischt werden.
Stattdessen drückt der Polizeibeamte der Autofahrerin einen Flyer zum Thema Einbruchschutz in die Hand. „Sie können sich bei uns über Sicherungsmaßnahmen für Ihre Wohnung informieren“, erklärt der Uniformierte und zeigt in Richtung Mobile Wache, die an diesem Nachmittag an der Hittastraße steht.
Dort warten Beamte der Kriminalprävention, um praktische Tipps zum Einbruchschutz zu geben. Am zweiten Tag der Aktionswoche „Riegel vor! — Sicher ist sicherer“ setzt die Mönchengladbacher Polizei den Schwerpunkt ihrer Maßnahmen auf die Fahrzeugkontrollen im ganzen Stadtgebiet. Ziel sei es, „die Bürger aufzuklären und zu sensibilisieren“, so Polizeisprecher Jürgen Lützen.
Denn mit der dunklen Jahreszeit beginnt auch die Hochsaison der Einbrecher. Zwar seien in den ersten zehn Monaten von 2013 die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent gesunken. Auch habe die Welle der zu erwartenden steigenden Anzahl an Einbrüchen Gladbach noch nicht erreicht. „Das kann sich aber schnell ändern, wenn sich etwa professionell agierende Tätergruppen Mönchengladbach als Betätigungsfeld aussuchen“, sagt Lützen.
Zum Schutz verstärkt die Polizei ihre eigenen Sicherungsmaßnahmen, so wurde etwa die Anzahl der Zivilfahnder in diesem Bereich verdoppelt. Gleichzeitig appelliert das Kriminalkommissariat an die Bürger, selbst vorzusorgen.
„Mein Hund passt auf unser Haus auf. Da kommt keiner rein“, sagt Rebecca Kalinke. Auch Christel und Wolfgang Tolls fühlen sich in ihrem Zuhause sicher. „Wir haben eine gut funktionierende Nachbarschaft, die sofort Leute erkennt, die nicht in unserer Straße wohnen“, sagt das Ehepaar aus Ohler.
Aufmerksam im eigenen häuslichen Umfeld zu sein, ist für Polizeisprecher Lützen ein wichtiger Pluspunkt bei der Einbruchssicherung. „Wer etwas Verdächtiges sieht oder hört, sollte keine Scheu haben, unsere Notrufnummer 110 anzurufen. Auch bei einem Fehlalarm gibt es garantiert keinen Ärger mit der Polizei“, betont der Polizeibeamte. Er rät außerdem, das kostenlose Angebot zu nutzen und sich bei der Polizei über Maßnahmen zu Sicherung von Wohnung und Haus zu informieren.