Polizeipräsidium wird im Juli 2018 fertig
Der Einzug des Mönchengladbacher Polizeipräsidenten Mathis Wiesselmann und seinem Präsidium in den Neubau an der Krefelder Straße hat erstmals ein konkretes Datum. Zum 1. Juli 2018 soll das Gebäude beziehbar sein, dies sei mit der Polizei so vereinbart worden, sagte Liane Gerardi, Sprecherin des Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB) des Landes.
Das wäre unterm Strich eine Verspätung von eineinhalb Jahren.
Rund ein Jahr davon verstrich, weil eine Beschwerde um die umstrittene Vergabe des Gewerks Klimatechnik ohne Bearbeitung bei der Vergabekammer Rheinland schlummerte. Weil die Firma, die den Zuschlag erhalten hatte, aufgrund der Verzögerungen schließlich entnervt aufgab, erledigte sich das Verfahren im Oktober 2016 außergerichtlich. Dafür kam die Firma, die die Beschwerde eingereicht hatte, zum Zug. Der komplizierte Streit mit der misslungenen Vergabe durch den BLB und langwierigen juristischen Auseinandersetzungen hatte zeitweise für einen Baustopp gesorgt.
Die Arbeiten an diesem Gewerk laufen derzeit aber im Zeitplan. Etwa 50 bis 60 Arbeiter seien täglich vor Ort. An Heizung- und Kältetechnik sowie Trockenbau werde gerade gearbeitet. „Wenn alles gut läuft, wollen wir bis Ende des Jahres 95 Prozent der Arbeiten abgeschlossen haben“, sagte Gerardi. Im ersten Quartal 2018 soll alles fertig sein.
Das heißt aber noch nicht, dass das Gebäude auch sofort in Betrieb gehen kann. Mehr als drei Monate wird es ein so genanntes „Inbetriebnahmemanagement“ geben. Dabei werden etwa Brandschutztechnik, Türenfunktionen, alle Heizkörper und Klimatechniken getestet. Es wird ein Stromausfall simuliert, und es wird überprüft, ob die Störmeldungen in allen mitunter auch lebenswichtigen Bereichen funktionieren. Parallel dazu beginnt die Polizei mit Einrichtungsarbeiten. Insbesondere Informations- und Nachrichtentechnik werden im zweiten Quartal 2018 eingebaut. Bis dahin muss die Polizei noch mit dem alten Präsidium an der Theodor-Heuss-Straße zurechtkommen.
Wie sich die Verzögerungen am Ende auf die Kosten auswirken wird, ist noch unklar. Dass der Rahmen von 70 Millionen Euro für Gebäude und Infrastruktur noch gehalten werden kann, glaubt niemand.