Projekt: Abenteuer Daumenkino

Vier Studentinnen bringen Jugendliche näher zur Kunst.

Mönchengladbach. Anfangs war der 17-jährige Ilgam skeptisch: "Ich dachte erst, das ist zu schwer, das kann ich nicht", sagt er. Doch jetzt sind er und seine drei Freunde Emre, Anton und Serkan mit Begeisterung bei der Sache.

Auf dem Gelände des Bonnenbroicher Abenteuerspielplatzes, wo die Jungs schon von klein auf ihre Freizeit verbringen, arbeiten sie mit Elan in einem Workshop mit, der sich mit der Geschichte, Konzeption und Herstellung eigener Daumenkinos beschäftigt.

Die Idee dazu hatten Rabea Maas und ihre drei Studienkolleginnen Dorren Schaible, Maxi Schölzel und Julia Schienke. Im fünften Semester Kulturpädagogik an der Hochschule Niederrhein sollen die Studentinnen ein Projekt mit Jugendlichen vorweisen können.

"Uns hat an diesem Projekt interessiert, dass mit sinnlich greifbarem Material gearbeitet wird", sagt Rabea Maas. Immerhin gehörten sie selber zu der Generation, die mit der haptisch nichtgreifbaren Computerwelt aufgewachsen sei, erklärt sie.

Der Workshop mit den Bonnnenbroicher Jugendlichen geht über vier Samstage und soll ihnen helfen, Hemmungen gegenüber eigener künstlerischer Arbeit abzubauen: "Jeder kann malen, und jeder ist gut", so die Ausgangsthese der vier Studentinnen, die alle selber künstlerisch oder im Bereich Medien aktiv sind.

Ganz nebenbei setzten sich die Teilnehmer mit Themen auseinander, die sie beschäftigen. Anton Pavlov ist ein begeisterter Turmspringer, Emre macht in seiner Freizeit Jerken, einen Tanz mit Elementen aus Ballett und Breakdance, Ilgam ist gerne auf Inlinern unterwegs und Serkan liebt das Fotografieren. Zusammen ergeben diese Freizeitaktivitäten die Idee für eine Daumenkinographie.

Emre erklärt das so: "Jeder von uns macht das, was er gut kann, und Serkan hält unsere Bewegungen auf einer Reihe von Fotos fest, sodass ein Film entsteht", sagt der 16-Jährige. Seine Freunde nicken und strahlen dabei vor Begeisterung um die Wette. Und außerdem sei es einfach toll, hier mitzumachen, sagt Emre.