Rauchfrei in den Sommer
Ab 1. Juli gilt das Nichtraucherschutzgesetz in NRW. In Mönchengladbach werden derzeit noch Gaststätten und Clubs umgebaut.
Mönchengladbach. Ab 1. Juli wird in Nordrhein-Westfalen das Nichtraucherschutzgesetz umgesetzt. In Mönchengladbach sind davon rein rechnerisch rund 78 000 Menschen betroffen.
Sie werden im wahrsten Sinne des Wortes "im Regen stehen". Dann nämlich, wenn sie die Gaststätte ihres Vertrauens zum Beispiel in der Alstadt verlassen müssen, um ihren Glimmstängel anzuzünden.
Das generelle Rauchverbot gilt für alle gastronomischen Betriebe. Gequalmt werden darf dann nur noch in eigens eingerichteten und gekennzeichneten Raucherräumen.
Das stellt einige Wirte, insbesondere die Pächter oder Besitzer von Einraum-Gaststätten vor erhebliche Probleme.
"Wir haben Glück, dass die baulichen Gegebenheiten einen Umbau begünstigen", sagt Amir Sadi von der Shiva-Lounge an der Waldhausener Straße.
Durch das Einsetzen von Scheiben und durch eine Tür sei man leicht in der Lage, einen Raum abzuteilen. Dennoch beobachte er die Angelegenheit äußerst kritisch.
Auch im nahe gelegenen Mezcalito will man durch den Einsatz von Glasscheiben einen Raum abteilen. Betreiber Dorian Beck ist jedoch gespannt auf die für August erwartete Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes zu Einraumgaststätten.
Das Galerie-Café Message wird einen großen Nebenraum zur Raucherzone erklären. Der Raum sei gastronomisch voll ausgestattet und klimatisiert, lässt Mit-Betreiber Gregor Herzog verlauten.
Das Mokka an der Stephanstraße geht einen Schritt weiter: Es wird zum Nichtraucher-Café. Im Sommer stehe für Raucher die Außenterrasse zur Verfügung.
Für den Winter wolle man sich noch etwas einfallen lassen, "damit es draußen nett wird", so die Belegschaft übereinstimmend. Das gilt auch für das Restaurant Goldwasser vom gleichen Betreiber.
Die Gastwirtschaft St.Vith wird ebenfalls komplett zum Nichtraucher-Lokal. Er sehe keine Alternative, so Geschäftsführer Ferdinand Muck.
Für Herbst und Winter wolle man "vor der Tür eine Situation schaffen", die Rauchern entgegenkomme.
Babak Ahmadi von der Moshi Bar/Die Nacht befürwortet das geänderte Gesetz für Restaurants, da er selbst Nichtraucher sei, findet jedoch, dass man Clubs generell als Raucherbereich belassen sollte.
Die Moshi-Bar werde zum Nichtraucher-Lokal. In der Nacht werde ein Teil der Fläche abgetrennt.
Uwe Schmitz vom Graefen & König strebt dagegen eine technische Lösung mit Hilfe einer genehmigungspflichtigen Abzugsanlage an. Raucher und Gast Oliver Bocker kann ob der anstehenden Veränderungen nur den Kopf schütteln.
Für ihn sei es immer selbstverständlich gewesen, auf Nichtraucher Rücksicht zu nehmen und Zigaretten nur unter freiem Himmel anzustecken.
Dafür brauche man kein Gesetz. Gast Stefan Völker bekräftigt: "Ich würde aufs Rauchen verzichten."