Religionen beten zusammen für Japan
Mehr als hundert Menschen kamen in die Citykirche, um der Opfer zu gedenken.
Mönchengladbach. Hundert brennende Kerzen, Gesänge aus aller Welt. Menschen verschiedenster Religionen — ein gemeinsames Gebet. So könnte man das Friedensgebet für Japan beschreiben, zu dem Wolfgang Funke, Leiter der Cityseelsorge, eingeladen hatte. „Vergangenen Montag kam mir die Idee, ein Gebet zu machen. Trotz der Tatsache, dass alles schnell gehen musste, haben wir es geschafft, so viele Menschen verschiedener Religionen zusammen zu bekommen“, berichtet er.
Christen, Muslime, Juden, Buddhisten, Bahai und Anhänger des Shintoismus, der Hauptreligionen Japans, waren in die Citykirche an den Alten Markt gekommen, um den Opfern in Japan und der Hinterbliebenen zu gedenken. Die einzelnen Gebete wurden von den verschiedenen Gläubigen in ihren eigenen Gebetsriten wiedergegeben. So sang Ahmet Fuat Candir von der Diyanet Moschee aus dem Koran, betete der evangelische Pastor David Bongartz für die Opfer und die Familie Heinrichs brachte ein buddhistisches Mantra mit.
Eine musikalische Reise durch die Welt war die Veranstaltung in der Citykirche auch. Die Japanerin Chisato Yamamoto, Konzertmeisterin bei den Niederrheinischen Sinfonikern, spielte auf ihrer Violine. Christoph Lowis spielte klassische Stücke auf der Orgel, und Jürgen Löscher begleitete die Veranstaltung mit seiner Bassklarinette. Eine Gedenkminute für die Opfer der Naturkatastrophe sorgte beim ein oder anderen für Tränen in den Augen.
Die Besucher hatten die Möglichkeit, sich in ein Kondolenzbuch einzutragen, das an den Botschafter Japans übergeben wird. Chisato Yamamoto dankte den Teilnehmern am Schluss der Veranstaltung: „Es ist ein wunderbarer Moment für mich, dass so viele Menschen gekommen sind, um Anteil zu nehmen.“