Rheydter Bahnhof erhält neuen Namen

Der Bahnhof heißt bald „Mönchengladbach-Rheydt Hbf“. Zudem wird die Einrichtung modernisiert und die Gleise werden ausgebaut.

Foto: Detlef Ilgner

Mönchengladbach bleibt die einzige Stadt Deutschlands mit zwei Hauptbahnhöfen. Aber trotzdem müssen sich die Rheydter bald auf einen neuen Namen für ihren Hauptbahnhof einstellen. Die Station soll bald in „Mönchengladbach-Rheydt Hbf“ umbenannt werden. Eine Bahnsprecherin stellte diese künftige offizielle Bezeichnung klar, nachdem es in internen Papieren von einer Umbenennung in „Mönchengladbach-Rheydt“ geheißen hatte — und dabei das für die Rheydter Bürger so wichtige Kürzel „Hbf“ unterschlagen wurde. Die Bahn teilte mit, die neue Benennung orientiere sich an der Gebietsreform von 1975. Zuletzt hatte es vor acht Jahren einen letzten Vorstoß gegeben, den „Hbf“ aus dem Namen zu tilgen. Daraufhin hatte der damalige Verkehrsminister Oliver Wittke betont, Rheydt bleibe Hauptbahnhof.

Foto: Detlef Ilgner

Wie es sich für einen richtigen Hauptbahnhof gehört, wird’s jetzt auch ein wenig komfortabler und zeitgemäßer. Der Bahnhof soll zwei neue Aufzüge bekommen, mit denen Fahrgäste auf den Mittelbahnsteig zu den Gleisen 2 und 3 sowie auf den Außenbahnsteig zu Gleis 4 fahren können. Es soll eine Videoüberwachung geben, ein Blindenleitsystem, Wegeleitung und eine neue Bahnsteigausstattung mit Wetterschutzhäusern, Sitzgelegenheiten und heller Beleuchtung. Die Bahnsteige an den Gleisen 2, 3 und 4 werden von 190 auf 220 Meter verlängert und auf 76 Zentimeter erhöht.

Damit wird Rheydt an die neuen Wagen des Rhein-Ruhr-Express (RRX) angepasst. Beide Mönchengladbacher Hauptbahnhöfe gehören zu den Außenästen des RRX.

Der Rheydter Ausbau soll unveröffentlichten Kalkulationen zufolge gut 1,8 Millionen Euro kosten. Das Geld kommt zum Teil vom Bund, zum Teil vom Land im Rahmen der acht Jahre alten Modernisierungsoffensive 2 (MOF 2). Bund, Land und Aufgabenträger wie der VRR hatten im Februar bereits die Verträge für MOF 3 unterzeichnet, die für den Gladbacher Hauptbahnhof einen vollständigen Neubau der Bahnsteige 1, 2 und 3 den Austausch von Aufzügen sowie eine modernere Bahnsteigausstattung vorsieht. Da ist Rheydt nun schneller, wenn auch mit langem Anlauf. „Wenn man bedenkt, dass die Rheydter Maßnahme aus dem MOF-2-Paket aus dem Jahr 2008 stammt und wir jetzt kurz vor MOF 3 stehen, sind wir sehr spät dran“, sagt der SPD-Ratsherr Henning Haupts, der auch Mitglied des Verwaltungsrats des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) ist. „Den Niederrhein lässt man systematisch verhungern, weil alle Modernisierungen nach hinten geschoben werden. Wir sind jetzt froh, dass die Maßnahme endlich kommt.“ Im letzten Stationsbericht des VRR war der Zustand des Rheydter Bahnhofs noch mit der Farbe „gelb“ eingeordnet worden, was für gerade noch akzeptabel steht.

Die Anträge für die Baugenehmigungen sind auf dem Weg zum Eisenbahnbundesamt, wahrscheinlich im dritten Quartal liegen Finanzierungen und Baugenehmigungen vor. Und Anfang 2017 könnte der Umbau beginnen. Fahrgäste müssen sich dann für zwei Jahre auf eine Baustelle im Rheydter Hauptbahnhof einstellen. Die Inbetriebnahme ist im Jahr 2019 vorgesehen, hieß es beim VRR.

Was unterdessen mit dem Empfangsgebäude passiert ist, noch offen. Die städtische Entwicklungsgesellschaft EWMG hatte die baufällige Immobilie Ende des Jahres für den symbolischen Preis von einem Euro von der Bahn übernommen und sucht nun nach Nutzungsmöglichkeiten. Klar ist wohl, dass das Gebäude abgerissen wird.