Rheydter Ehepaar rettet 90-Jährigem das Leben
Wilma und Herbert Nichelmann spürten einen Mann auf, der aus Einsamkeit das Grab einer Frau besuchen wollte und auf dem Weg gestürzt war.
Mönchengladbach.War das ein Mensch, dessen Rufe sie dort hörte? Wilma Nichelmann war sich nicht sicher. "Ich wollte nur kurz lüften, da hörte ich diese Stimme", sagt Wilma Nichelmann und zeigt in Richtung des Rheydter Friedhofs an der Hohestraße. "Herbert komm’ schnell, das klingt unheimlich", rief die 68-Jährige ihren Mann. Gemeinsam stellten sie sich am Samstagabend gegen 22.45 Uhr auf den Balkon und lauschten in die Nacht.
"Die Stimme war verstummt. Aber dann hörten wir sie wieder. Ganz leise und schwach. Mehr wie ein Wimmern", erzählt Ehemann Herbert Nichelmann (68). Dem Paar ist sofort klar, dass dort ein Mensch in Gefahr ist.
"Wir konnten aber auch mit unserer Taschenlampe kaum etwas sehen, so dunkel war es", erzählt der 68-Jährige. "Dann hörten wir die Stimme wieder. Ganz schwach und hoch, wie die eines Kindes", sagt Wilma Nichelmann. "Im Schein der Taschenlampe erschien mit einem Mal das Gesicht eines alten Mannes", sagt der 68-jährige Gatte und zeigt auf die Stelle, vor dem Hinterausgang des Friedhofs, an der sie den Mann fanden. "Er lag ganz zusammengesunken da, nur sein Kopf lehnte an dem verschlossenen Gittertor. Gezittert hat er, ganz doll."
Auf die Frage, was er denn um diese Zeit am Friedhof mache, erklärte der 90-Jährige, dass er sich einsam gefühlt habe und das Grab seiner Frau besuchen wollte. Da das Haupttor abgeschlossen war, hatte er versucht über den Hinterausgang auf den Friedhof zu gelangen. Dort sei er gestürzt und könne nicht mehr aufstehen.