Roter Teppich für die Sportler

Von Schiedsrichter Marc Borsch bis hin zu Borussia-Star Marc-André ter Stegen — bei der Sportlerehrung kamen alle auf ihre Kosten.

Mönchengladbach. Die Konkurrenz war groß. Doch Borussia-Torwart Marc-André ter Stegen war eindeutig der Star des Abends bei der Sportlerehrung im Haus Erholung. Er wurde für die sensationelle Saison mit seinem Verein im vergangenen Jahr ausgezeichnet, die auf Tabellenplatz vier endete. Ter Stegen hatte einen erheblichen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft, weil er die meisten Angriffe der Gegner bravourös parierte. „Unser Ziel ist ganz klar, wieder auf internationaler Ebene zu spielen“, sagte der Torhüter.

Nico Holter, Sportmoderator für n-tv und RTL, und Oberbürgermeister Norbert Bude, der auf Krücken kam, führten durch den Abend. „Das war eine notwendige Operation, damit ich endlich wieder Fußball spielen kann“, sagte Bude mit einem Grinsen im Gesicht. Nicht nur um Fußball ging es bei der Ehrung. Die Sport-Palette reichte von Bogensport über Judo bis zur Sonderehrung für den Schiedsrichter des Jahres Marc Borsch, der zusammen mit Felix Brych bei den Olympischen Spielen gepfiffen hatte.

Dennoch haben alle Sportarten eines gemeinsam: Präzision und Genauigkeit gehören dazu. Das denkt auch Eric Haßberg, Deutscher Meister des Sportverbandes für Menschen mit Behinderungen im Bogensport, der schon zahlreiche Auszeichnungen in den Jahren zuvor abräumen konnte, obwohl er durch seinen Rollstuhl körperlich eingeschränkt ist. „Ich bin immer wieder aufgeregt, wenn ich hierher komme“, sagt er.

Auch Andreas Schnock, Thomas Zilinski und Tillmann Brener bekamen eine Medaille für ihre Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft im Bogensport in Niedersachsen. Thorsten Schmitz, Melanie Büttgenbach und Paul Moll sind die Besten aus 5000, die an den Special Olympics, einer deutschen Organisation für Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung, in der Kategorie Badminton teilgenommen haben.

In der Sportart Tischtennis wurden Stefan Seydler, Daniel Skrobota und Sven Sobotta, der Gold gewann, geehrt. „Wir haben alles gegeben und sind deshalb auch ganz schön stolz“, sagt Sobotta und hält seine Goldmedaille so, dass sie jeder im Saal sehen kann.

Auf den Spuren von Dirk Nowitzki ist die Mannschaft der Hephata Werkstätten, die seit gut 20 Jahren zusammen trainiert. Sascha Blume, Carsten Cizmar, Markus Uhle, Rene Böhme, Kay Brunk, Patrick Koninhx, Achim Lippki und Dominic Vieregge haben sich bereits 2007 für die International Games in Shanghai qualifiziert und fahren seitdem regelmäßig Siege ein.

Nicht leer ausgegangen ist auch die erste Damenmannschaft der Hephata Werkstätten. Sie wurde in der Kategorie Frauenfußball für ihre außerordentliche Leistung und ihre vielen Titelgewinne in der Frauenfußballliga des Behindertensports Nordrheinwestfalen (BSNW) ausgezeichnet. Nicola Brings, Claudia Cizmar, Angelique Dietz, Marion Dohr, Sarah Hopp, Anna Steinwegs, Nathalie Sundhaus und Elisabeth und Mireille Woyke sind regelrechte Überflieger.

Trainerin Sarah Weyers schafft neue Anreize. „Wir wollten etwas Neues ausprobieren und sind dann auf die Idee gekommen, die Mannschaft zusammen mit dem SV 1910 Grefrath am normalen Liga-Alltag teilnehmen zu lassen“, sagt Weyers. „Das hat erstaunlich gut geklappt. Daran sieht man mal wieder, dass es im Sport keine Grenzen und Hindernisse gibt.“