Sauberste Schulen ausgezeichnet
Für Projekte zur Müllvermeidung erhielten sieben Schulen Preise.
Was für eine Frage — na klar wissen die Grundschüler, was der schwarze Plastikbeutel ist, den Jutta Schmitz von der GEM aus ihrer Hosentasche herausgeholt hat. „Das ist ein Kackbeutel. Der ist für die Hunde“, sagt ein Mädchen von der Annaschule — und erfreut damit Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und den Clean up-Vorsitzenden Eugen Viehof sehr. Auch wenn die das wohl eher Hundekot-Beutel nennen. Für die kluge Antwort gab es zwar nichts zu gewinnen — sehr wohl aber für die kreativsten und nachhaltigsten Müllvermeidungsprojekte an Gladbacher Schulen.
Gestern fand die Preisverleihung für den von GEM und Stadt initiierten Wettbewerb statt. Der wichtigste Effekt für Schüler und Lehrer aller Schulformen war dabei wohl dieser: Zu hören, was andere Schulen tun, um möglichst sauber zu sein. Da gab es viele tolle Ideen zum Nachmachen. „Ihr alle müsst genau so weitermachen — und nächstes Jahr sollen alle anderen Schulen nachlegen“, sagte Reiners.
Tatsächlich sind Erfindungsreichtum, Hartnäckigkeit und der Sinn für pragmatische Lösungen der Schüler unterschiedlichsten Alters beeindruckend. Weil es an der Grundschule Hockstein öfter mal Probleme mit verstopften Toiletten gab, trafen sich die Schüler zu einer Toilettenkonferenz. Das Ergebnis: Auf den Toiletten gibt es keine Klorollen mehr, die in Gänze in der Toilette landen. Wer mal muss, meldet sich beim Lehrer, nimmt das Toilettenpapier aus der Klasse mit und stellt es hinterher wieder zurück.
Genau wie das Problem unnötigen Abfalls. In der Gemeinschaftsgrundschule Beckrath wird alles auch für Schulfeste in Flaschen und Butterbrotdosen mitgebracht. Einweggeschirr gibt es prinzipiell nicht. Die Servietten werden halbiert und sind dann für Kindermünder und Hände immer noch groß genug. Und die Förderschule Dahlener Straße hat zum Beispiel tolle Möbel aus alten Paletten gebaut. Von der GEM gab es für die Schulen Preise zwischen 500 und 4000 Euro.