Schneller Erfolg nach Facebook-Fahndung
Die Polizei veröffentlichte in dem sozialen Netzwerk Bilder des Mannes, der eine Frau an der L 39 vergewaltigen wollte.
Damals wollte keiner etwas gesehen haben. Zu der versuchten Vergewaltigung am 5. Dezember an der L 39 waren keine Hinweise eingegangen. Auch die Autofahrer, die an diesem Samstag gegen 8.30 Uhr auf der Landstraße unterwegs waren, bemerkten nichts oder wollen nichts bemerkt haben. Zumindest hielt niemand an, um dem Opfer zur Hilfe zu eilen. Dabei hatte die 32-jährige Frau, die zu Fuß auf dem Weg zu ihrer Arbeit im Regiopark von einem Mann verfolgt und belästigt wurde, auf sich und ihre Notsituation aufmerksam gemacht.
Gestern wurde der Tatverdächtige ermittelt — und das in Windeseile. Nur wenige Stunden, nachdem die Polizei Fotos des Mannes, die in einem Bus aufgenommen wurden, auf Facebook veröffentlicht hatte, war er auch schon ermittelt.
Wie Polizeisprecher Jürgen Lützen berichtet, ging eine wahre Flut von Hinweisen ein. Viele hatten den abgebildeten Mann sofort erkannt.
Der Mann war seinem Opfer am 5. Dezember im Bereich der Autobahnanschlussstelle Güdderath und dem angrenzenden Gewerbegebiet nachgegangen. Die 32-Jährige hatte aus Angst schon die Straßenseite gewechselt. Der Täter holte die junge Frau jedoch ein und versuchte, sie in die Böschung zu zerren. Er hatte dabei offensichtlich sexuelle Absichten. Das Opfer wehrte sich heftig. Vorbeifahrende Autofahrer sahen zwar zu ihr hinüber, aber niemand hielt an oder informierte die Polizei.
Die Frau stürzte mit dem Mann zu Boden. Beide wälzten sich im Kampf durch das Laub. Der Geschädigten gelang es dann, ihren Angreifer kräftig in die Finger zu beißen. Daraufhin ließ er von ihr ab und sie konnte flüchten.
Bei den nachfolgenden Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Geschädigte und der damals noch Unbekannte vor der Tat gemeinsam um 7.55 Uhr mit einem Bus der Linie SB1 vom Marienplatz losgefahren waren. Der Mann hatte die Frau bereits im Bus angesprochen und suchte offensichtlichen Kontakt, den sie aber im weiteren Verlauf des Gesprächs ablehnte.
Dank der Veröffentlichung der Fotos konnte der Fall jetzt geklärt werden.