Schwarzes Gold zum Spielen

Auf der Spielemesse in Essen stellt der Verlag Mücke-Spiele aus Mönchengladbach jetzt sein erstes Gesellschaftsspiel vor.

Mönchengladbach. Die Spieler haben reihum gewürfelt und alle ihre Spielfiguren - Bohrtürme und schwarze Plättchen - auf dem Spielfeld verteilt: "Die erste Phase des Spiels ist vorbei. Jetzt geht es darum, Punkte zu sammeln". Für Harald Mücke hat "Schwarzes Gold" alle Qualitäten, die zu einem guten Brettspiel gehören: Knifflige Aufgaben, die mit strategischem Denken gelöst werden können, und "eine schöne Historie als Hintergrund".

Es war das Jahr 1901, als auf dem Spindletop Hill in Texas die ersten Öltürme standen. Und ebenso wie sich einst die Pioniere der Ölindustrie dort auf die Jagd nach dem schwarzen Gold machten, so geht es auch in dem Spiel darum, "seine Bohrtürme so auf dem Spielfeld zu platzieren, dass die Spieler so viel Öl wie möglich fördern können", erklärt Harald Mücke.

Der Betriebswirt ist nicht nur selber eine echte Spielernatur, er hat mit seiner Frau Nicole Mücke auch seit Mitte diesen Jahres einen eigenständigen Verlag für Brett- und Kartenspiele aufgebaut. "Schwarzes Gold" ist das erste Spiel, das von "Mücke Spiele" veröffentlicht wird.

"Entstanden ist es durch einen Autorenwettbewerb, den wir im letzten Jahr veranstaltet haben", sagt der Jungunternehmer. Grundlage war das bereits bestehende Onlineportal www.spielmaterial.de des Rheydter Familienunternehmens, bei dem Kunden aus der ganzen Welt alles bestellen können, was zum Entwickeln eines Spiels notwendig ist: Dazu gehören etwa Spielfiguren aller Arten, Größen und Farben, unterschiedlichste Karten sowie Spielbretter und Würfel.

Harald Mückes Idee für den Wettbewerb: "Autoren sollten, ausgehend von einem Restposten an Material aus unserem Haus, ein Brettspiel entwickeln". Aus über 200 Bewerbungen aus vielen Ländern ist "Schwarzes Gold" von Bernhard Weber als Sieger hervorgegangen.

Auf der Messe Spiel 2009, die von Donnerstag bis Sonntag in Essen stattfindet, wird das taktische Spiel für bis zu vier Teilnehmer erstmals offiziell vorgestellt: "Weil es eine kurze Spieldauer hat und es nur wenige Regeln gibt, entspricht es genau den aktuellen Ansprüchen in der Spielbranche", sagt Mücke.

Klar, dass das Ehepaar Mücke gemeinsam mit ihrer elfjährigen Tochter und dem siebenjährigen Sohn "Schwarzes Gold" schon selber ausprobiert hat: "Das Spiel ist für alle Altersgruppen geeignet. Aber für erfahrene Spieler habe ich gemeinsam mit dem Autor noch eine zweite Variante entwickelt, die im Jahr 1916 spielt und noch mehr strategisches Denken erfordert", erklärt der Gladbacher.

Und auch für neue Spielideen ist schon gesorgt: Noch bis Ende Januar 2010 läuft der zweite Autorenwettbewerb. Wer ein neues Brettspiel entwickeln will, kann den notwendigen Materialsatz im Internet kostenlos abholen.