Seit 40 Jahren als Stadt vereint
Am 29. März 1974 wurde der Vertrag unterzeichnet.
Mönchengladbach. Runder Geburtstag für die Stadt in ihrer heutigen Form: Heute vor genau 40 Jahren, am 29. März 1974, ist im Rathaus Abtei der Gebietsänderungsvertrag zwischen den Städten Mönchengladbach und Rheydt sowie der bis dahin selbstständigen Gemeinde Wickrath unterzeichnet worden. Damit war die kommunale Neugliederung nach langen Verhandlungen vollzogen. Aus den drei Kommunen wurde eine Stadt, das neue Mönchengladbach.
Wie heute ging schon damals nicht viel ohne die Borussia. Helmut Freuen, Verwaltungschef aus Rheydt, setzte bei der „Geburt“ der neuen Großstadt ganz auf die Integrationskraft des Fußballs. „Der gute Tabellenstand des VfL Borussia“, sagte Freuen, „hilft mit, ein gemeinsames Stadtbewusstsein zu schaffen“. Der Verein war damals auf dem zweiten Platz und wurde in den darauffolgenden drei Jahren Meister.
Die Parole der Neugliederung hieß: „Wer trecke tesame!“ Die Narren wählten sie auch zum Motto für den Veilchendienstagszug 1975.
Gemessen an der Bevölkerungszahl (263 356) stand Mönchengladbach von den 69 Großstädten der Bundesrepublik am 1. Januar 1976 auf Rang zwölf und am Linken Niederrhein auf Platz eins. Heute liegt Mönchengladbach mit rund 255 000 Einwohnern bundesweit nur noch auf Rang 26.
Am Tisch saßen vor 40 Jahren die Verwaltungschefs Wilhelm Elbers (Gladbach), Helmut Freuen (Rheydt) und Wolfgang Krane (Wickrath). Im Neugliederungsvertrag übernahm die Stadt die Verpflichtung, ihre Stadtteile so zu fördern, dass diese in ihrer Weiterentwicklung nicht beeinträchtigt werden. Sie verpflichtete sich außerdem, eine gleichmäßige Fortentwicklung der Lebensverhältnisse in den Stadtteilen zu gewährleisten.
Der Zusammenschluss der drei beteiligten Kommunalparlamente erfolgte zum 1. Januar 1975. Bis zum 4. Mai — dann gab es die erste Kommunalwahl nach dem Zusammenschluss — herrschte in der neuen Stadt eine Übergangszeit, das sogenannte Interregnum mit Franz Meyers als Ratskommissar. Erster Gesamt-Oberbürgermeister wurde Theodor Bolzenius.