SEK stürmt Wohnungen in Gladbach

Spezialeinheiten unterstützten gestern die Polizei bei dem Einsatz. Es wurden drei Männer festgenommen. Der Verdacht: Sie sollen Geld gefälscht haben.

SEK stürmt Wohnungen in Gladbach
Foto: Jungmann/Schellhammer

Gestern gegen 5.15 Uhr: SEK-Kräfte stürmen in ein Haus an der Künkelstraße in Mönchengladbach. Ein Mann wird festgenommen. Ermittler durchforsten eine Wohnung. Etwa zeitgleich finden 13 weitere Durchsuchungen in Mönchengladbach und zwei in Krefeld statt. Wo genau, wollen Polizei und Staatsanwaltschaft nicht sagen — aus ermittlungstaktischen Gründen.

SEK stürmt Wohnungen in Gladbach
Foto: Jungmann/Schellhammer

Es geht um Falschgeld und Krediterschleichung. Seit Ende letzten Jahres ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft deshalb gegen eine zehnköpfige Bande. Ihr werden insgesamt mehr als 50 Taten angelastet, die zu einem Schaden führten, der nach bisherigen Schätzungen in einem nahezu siebenstelligen Bereich liegt.

Bei den Durchsuchungen konnte laut Polizei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden. Ob dabei in Mönchengladbach eine Geldfälscherwerkstatt ausgehoben wurde, war gestern nicht zu erfahren. Überhaupt halten sich die Ermittler bislang mit näheren Erläuterungen zu dem Fall bedeckt. Drei Hauptverdächtige wurden festgenommen und sollten heute einem Richter vorgeführt werden. Die Männer sind 33, 34 und 34 Jahre alt und kommen alle aus Mönchengladbach. Polizei und Staatsanwaltschaft betonten, alle Verdächtigen hätten einen Migrationshintergrund. Der Durchsuchungseinsatz in Mönchengladbach sei durch Spezialeinheiten unterstützt worden, weil Erkenntnisse darüber vorgelegen hätten, dass einige der Verdächtigen Waffen besitzen könnten, sagte ein Polizeisprecher. Diese seien aber bei der gestrigen Aktion nicht gefunden worden.

Auch in Herten gab es am Mittwoch einen SEK-Einsatz bei einem Mitglied einer Fälscherbande. Wie die Recklinghäuser Kriminalpolizei mitteilte, war die Bande seit mehreren Jahren darauf spezialisiert, Dokumente jeder Art zu fälschen. Es seien Pässe, Führerscheine, Lohnbescheinigungen und Kontoauszüge aus mehreren europäischen Ländern gefunden worden. Ermittlungen hätten mittlerweile ergeben, dass auch in anderen Bundesländern die in Herten hergestellten Dokumente bei Straftaten aufgetaucht sind. Die Bandenmitglieder aus dem Ruhrgebiet sollen Kunden für die falschen Ausweise angeworben und Straftaten wie Kreditbetrug geplant haben. Ob es eine Verbindung zwischen den Einsätzen in Herten und Gladbach gibt, wollte die Polizei gestern nicht sagen.