Sozialticket: Auch Jusos und VdK fordern es
Die Diskussion wird schärfer.
Mönchengladbach. Bei der Einführung des Sozialtickets im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bekommt die SPD Druck von ihrem eigenen Polit-Nachwuchs. Juso-Vorsitzender Robert Peters sagte am Wochenende: „Gleichberechtigte Teilhabe an Mobilität ist auch eine Frage sozialer Gerechtigkeit.“ Auch der Sozialverband VdK fordert die Gladbacher Politik auf, den vergünstigten Fahrschein ab November anzubieten.
Die SPD-Fraktion lehnt das Sozialticket für Menschen mit weniger Einkommen aus Kostengründen ab, die WZ berichtete. Dagegen verlangen die Bündnis-Grünen schon fast ultimativ das Angebot und sorgen damit innerhalb der Ampel aus SPD, FDP und Grünen für Streit. In der Sondersitzung des Stadtrates am 29. September soll entschieden werden, ob das Preiswert-Ticket kommt — oder nicht.
Ohne auf das Nein der Gladbacher SPD einzugehen, kritisiert der Juso-Chef das Verhalten von CDU und Grünen im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, VRR. Sie hätten eine flächendeckende Einführung verhindert mit der Folge, dass jede Kommune selbst entscheidet, ob sie den Fahrschein verkauft oder nicht. Im VRR war das Ticket beschlossen worden — nach einem Antrag von Schwarz/Grün.
VdK-Vorsitzender Bernhard Wilms sagt: „Gladbach braucht ein bezahlbares Ticket, damit auch die sozial schwächeren Bürger die Möglichkeit haben, mobil zu bleiben.“ Gerade dieser Personenkreis könne sich kein Auto leisten.
Wilms schrieb an alle im Stadtrat vertretenen Fraktionen und Parteien. Zu den Kosten für das Sozialticket erklärte er, es gebe im Stadtetat durchaus Positionen, die „geschoben“ werden können. So könnten die Kosten für das Ticket aufgefangen werden. Die genaue Höhe steht noch nicht fest, mal ist von rund 50 000, mal von knapp 600 000 Euro/Jahr für die Stadtkasse die Rede.