Sozialticket: Die CDU legt sich noch nicht fest
Die Grünen bringen die SPD in Bedrängnis: Ärmere nicht ausgrenzen.
Mönchengladbach. Bei der CDU ist das Sozialticket kein Thema. Zumindest im Moment nicht. Fraktionsgeschäftsführer Hans-Wilhelm Reiners sagt: „Wir reden darüber nach der Sommerpause. Die Zeit drängt ja nicht.“ CDU und Bündnis-Grüne im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) haben das Sozialticket für Bedürftige ab 1. November beschlossen.
Für Grünen-Sprecher Karl Sasserath dient das Ticket „der Herstellung gleicher Lebensverhältnisse“. Davon würden Menschen mit wenig Einkommen „zu oft ausgeschlossen“. Die Grünen werden sich in der Polit-Ampel für die Einführung des verbilligten Fahrscheins einsetzen, die SPD hat „Nein“ gesagt.
Vom Vorstand des Arbeitslosenzentrums, in dem Sasserath als Leiter arbeitet, kommt die Forderung nach dem Sozialticket. Insbesondere Familien im Hartz-IV-Bezug und ältere Menschen mit kleinen Renten seien in ihrer Mobilität eingeschränkt — da müsse das Ticket her. Die Kosten dafür hielten sich in Grenzen, sagt Helmut Hönig, viele Jahre SPD-Ratsherr.
Mit Unverständnis reagiert man in Wuppertal auf die Ankündigung von OB Norbert Bude (SPD), wegen der Kosten für das Sozialticket müsse der Stadtrat zu einer Sondersitzung — am 29. September — antreten. Stadtsprecherin Martina Eckermann sagt, in den aktuellen VRR-Richtlinien sei davon nicht die Rede. Die Stadtspitze könne alleine entscheiden und sagen, ob der Schein angeboten wird oder nicht. Wuppertal, wie Gladbach am Rande des finanziellen Ruins, führt das Sozialticket nicht ein. Das entschied der Verwaltungsvorstand — ohne die Politik. ba.-