Spanische und tunesische Schüler besuchen Gladbach: Frieren mit Freunden

Schüler erkunden mit Gästen aus Spanien und Tunesien die Stadt.

Mönchengladbach. Der erste Eindruck, den die 24 spanischen Schüler aus Barcelona und Lleida bei ihrer Ankunft in Mönchengladbach bekamen, war ein Kälteschock: Bei ihrem Abflug aus Spanien waren es angenehme 19 Grad, während Mönchengladbach bei drei Grad minus im Schnee versank.

Nach der Einteilung der Projektarbeiten ging es informativ aber frostig weiter: Drei „Mönche“ führten die 14- bis 17-jährigen deutschen und spanischen Schüler zu Fuß in drei Gruppen durch Mönchengladbachs Stadtkern: Angefangen am Münster, vorbei an der Stadtmauer und dem Geroweiher durch die Altstadt direkt zum Rathaus.

Dort wurden sie von Bürgermeister Klaus Schäfer empfangen und diskutierten mit ihm über das Thema ihrer Projektwoche: „Democracy in Europe“ — Demokratie in Europa. Aitana Crespo, 17 Jahre, aus Barcelona findet es toll, dass sich durch die Europäische Union so viele Länder mit unterschiedlichen Kulturen einander helfen. Ihr 16-jähriger Landsmann Oscar Becerra wirft dagegen ein, dass die Währungsunion schlecht für Länder ist, die wirtschaftlich nicht so stark sind.

Demokratie in Europa: dieses Thema wird die 24 spanischen Schüler zusammen mit acht später eingetroffenen tunesischen Schülern, und etwa ebenso vielen Schülern des Gymnasiums Rheindahlen die ganze Woche beschäftigen. Gemeinsam werden sie das sie das „Haus der Geschichte“ in Bonn erkunden, machen eine Führung durch den Aachener Dom und sehen sich den Landtag in Düsseldorf an.

Dazu erarbeiten sie Präsentationen. So hat Fabian Sneider (14) mit seiner Projektgruppe den Düsseldorfer Landtag als Thema gewählt. Die Schüler werden sowohl in Barcelona und Lleida als auch in Rheindahlen durch den Kurs „European Citizenship“ auf den Austausch vorbereitet. Der Kurs ist bilingual und behandelt Europa-relevante Themen. Er findet in Rheindahlen in den Klassen acht und neun statt. Eine Rheindahlener Schülergruppe war Ende Januar bereits in Barcelona, einer weitere in Lleida und eine dritte ist gerade in Tunesien.

Sowohl die deutschen Schüler wie die 14-jähirge Svea Krebs, als auch die Spanier inklusive dem 16-jährigen Pablo Lopez sind sich einig, dass der Karaokeabend das Beste an der Barcelona-Woche war. „Die Schüler haben viel Spaß miteinander. Bei dem Austausch entwickeln sich dicke Freundschaften. Dadurch leben sie ihre europäische Identität“, meint der Englischlehrer Bernhard Hocks, der Kurs und Projektwoche am Gymnasium Rheindahlen leitet.