Sparkasse erteilt Fusionen eine Absage

2012 war ein erfolgreiches Jahr. Der Vorstand soll weiblicher werden.

Mönchengladbach. Er kam mit Dienst-BMW und Fahrer. Horst Wateler, Chef der Gladbacher Stadtsparkasse, sprach vor Mitgliedern des Stadt-Finanzausschusses über Arbeit, Ziele und Erfolge des Geldhauses. Eins vorweg: Die Sparkasse mit etwa 950 Mitarbeitern hat auch 2012 ein Superjahr hingelegt.

Einzelheiten nannte Wateler in der öffentlichen Runde zwar nicht, doch das Haus mit Zentrale am Bismarckplatz wird laut Politikern für 2012 wieder fünf Millionen Euro aus seinem Gewinn an die Stadt als so genannten Gewährtsträger überweisen.

Plus einer Million Euro extra, die zur Sanierung der maroden Stadtkasse beitragen soll. Wateler, der im Frühjahr 2013 in Pension geht und von Hartmut Wnuck abgelöst wird, erteilte Fusionen mit Nachbarhäusern eine Absage. Er bekannte sich zur „Kundennähe“, was auch durch das dichte Filialnetz dokumentiert werde.

Mit 39 Filialen und einem Marktanteil von 60 Prozent bleibe man aktiv präsent. Zuletzt war die Geschäftsstelle am Alten Markt mit mehr alszwei Millionen Euro grundsaniert worden.

Die Ertragskraft sei weiterhin sehr gut, allerdings rechnet Wateler 2013 mit „Minderungen“, ausgelöst vor allem durch Niedrigzinsen und geringeres Wachstum.

Für jeden Euro, den man einnehme, gebe man 50,5 Cent aus. Das sei ein exzellentes Verhältnis. Wie die Eigenmittel der Sparkasse von mehr als 465 Millionen Euro. 2012 könnte die Eigenkapitalquote gut 20 Prozent erreichen. Bafin, die Banken- und Finanzaufsicht, fordert mindestens acht Prozent. 2011 betrug die Bilanzsumme 4,2 Milliarden Euro, Kunden vertrauten der Sparkasse 3,4 Millarden Euro an, die Forderungen betrugen 2,6 Milliarden Euro.

Weil die Sparkasse glänzt, wird sie bis 2021 insgesamt 16 Millionen Euro zusätzlich zur jeweiligen jährlichen Gewinnausschüttung an die Stadt zahlen. Das haben Vorstand und Politik verabredet mit dem Ziel der weiteren Sanierung der Stadtfinanzen. Das jedenfalls verlautet aus dem Verwaltungsrat der Sparkasse. Das ist das entscheidende Gremium des Hauses, in dem auch Politiker wie OB Norbert Bude (SPD) sitzen.

Auf Drängen der Ampel und weil es das neue Sparkassen-Gesetz fordere, soll möglichst bald eine Frau in die Führungsebene. Da Manfred Wilms ordentliches Vorstandsmitglied (eins von dreien) wurde, könne die Vize-Vorstandstätigkeit in Frauen-Hände. Die Position werde extern ausgeschrieben.