Spendenaktion: Jamie geht es deutlich besser
Der an einer aggressiven Krebsart erkrankte Fünfjährige konnte das Krankenhaus verlassen. Die Therapie war erfolgreich.
Mönchengladbach. Der kleine Jamie Inglis hat seine Immuntherapie erfolgreich beendet. Der mittlerweile Fünfjährige konnte das Krankenhaus in Philadelphia verlassen, alle Blutwerte sind im normalen Bereich.
"Die Familie Inglis wird nach England versetzt werden und ihr Leben hoffentlich normal weiterführen können", berichtet Jenny Prüßmann, die für den kleinen Jamie im vergangenen Dreivierteljahr eine beispiellose Spendenaktion mit ins Leben gerufen hat.
Bei dem kleinen Jungen wurde im vergangenen Jahr ein Neuroblastom diagnostiziert, ein Tumor einer seltenen, jedoch besonders aggressiven Krebsart, die sich in den Nieren, der Wirbelsäule und am Schädel festsetzt und Methastasen bildet.
Seit vergangenem Herbst hatten zahlreiche Spender, allen voran Angehörige der britischen Streitkräfte und deren Familien in Mönchengladbach, aber auch Erstligist Borussia Mönchengladbach und viele Unternehmen aus der Stadt sowie WZ-Leser Geld gespendet oder Spendeaktionen unterstützt, um Jamie eine Therapie in den USA zu ermöglichen.
Bis Anfang Februar kamen bei dieser Spendenaktion 250.000 Euro zusammen. Die sehr aufwändige Therapie mit Antikörpern wird nicht von den Krankenkassen übernommen.
50.000 Euro des Spenden-Aufkommens stammen aus den Geldbörsen von Mönchengladbachern, war aus Reihen der britischen Streitkräfte zu hören. Ein Anwalt und dessen Gattin haben auf einen Rutsch gar 10.000 Euro überwiesen. Und die D-Jugend-Fußballer von Fortuna Mönchengladbach sammelten bei einem Auswärtsspiel 1030 Euro. Das Gros der Spenden kam von britischen Landsleuten, die über eine Internet-Seite von Jamies Leid erfuhren. Altersgenossen spendeten ihr Taschengeld, schlachteten Sparschweine und pumpten ihre Großeltern an, um Jamie zu helfen.
Im Dezember ging es dem kleinen Jamie, der schon bald von seinen betreuenden Ärzten und den Schwestern der Kinderklinik der Universität Düsseldorf den Beinamen "Prince Charming" wegen seinen übersprühenden, höflichen Temperaments erhalten hatte, so schlecht, dass er mit dem Tode rang.
Diese düsteren Tage scheinen nun vergessen. Im Feburaur war die notwendige Summe zusammengebracht, Jamie konnte mit seinen Eltern in die USA aufbrechen.
Für seinen fünften Geburtstag am Montag sei er sogar beim Friseur gewesen, berichtete Mutter Vicky. "Ich kann es noch nicht glauben, dass alles vorüber ist", erklärte sie.
Freude herrscht auch an der Düsseldorfer Universitätsklinik, wo Jamie behandelt und mehrfach auf seine lange Reise vorbereitet worden war: "Wir sind sehr glücklich, zu hören, dass es ihm wieder besser geht", freute sich Sprecherin Susanne Dopheide.