Sprachtest: Über die Hälfte fällt durch

Viele Kinder erschienen gar nicht zur Untersuchung. Dass die Durchfallquote so hoch ist, überrascht as Schulamt.

Mönchengladbach. 861 der bei den Sprachstanderhebungen in Gladbach geladenen Kinder kommen in die zweite Runde, weil ihre Tests ohne Ergebnis blieben. "Davon waren auch einige Kinder einfach zu schüchtern, andere schliefen ein", berichtet Monika Franzen vom Schulamt von der ersten Runde, bei der Jungen und Mädchen, die in zwei Jahren in die Schule gehen, in ihren Kindertagesstätten von Pädagogen auf ihre Sprachfähigkeiten getestet wurden. 2515 Kinder im entsprechenden Alter gibt es in der Stadt. Aber nur 1981 nahmen an der ersten Runde teil. Weil sie gar nicht in einer Kita angemeldet sind oder zum Beispiel aus Gesundheitsgründen.

"Dass von denen, die teilgenommen haben, über die Hälfte nicht bestehen würde, hätten wir nicht gedacht", sagt Franzen. Mit den immer noch Säumigen zusammen sind es 1395 Kinder, die zur zweiten Runde eingeladen werden. Schriftlich geht die Einladung an die Eltern - die Info zur Sprachstandserhebung wurde auch in Türkisch und Russisch verschickt. "Wir werden alle mindestens dreimal ansprechen. Wenn nichts passiert, werden diese Kinder ohne Tests zu Sprachkursen verpflichtet."

Dass viele Eltern die Termine nicht wahrnähmen oder auch nur absagten, sei besonders ärgerlich, da für die Tests Förderunterricht an den Schulen ausfällt. Denn die Tester sind allesamt Gladbacher Lehrer, vom Land verpflichtet, und in der zweiten Runde arbeiten sie in ihren Schulen. "Das Verfahren hat noch Schwachstellen", sagt Franzen, "aber ich glaube, im kommenden Jahr wird sich die Aufregung gelegt haben."

Mädchen und Jungen, die nicht bestehen, werden von den Erzieherinnen der Gladbacher Kitas in Sprachkursen gefördert. Dafür gibt es vom Land pro Kind 340 Euro.