Mönchengladbach. Hin- statt weggesehen haben am Samstagabend mehrere Zeugen in einem Supermarkt, als ein Vater seinen fünfjährigen Sohn unangemessen bestrafte und misshandelte. Laut den Zeugen schlug der Mann den Jungen mit der flachen Hand auf den Hinterkopf, trat ihm in den Hintern und zog ihn an den Haaren aus dem Geschäft. Eine Kasiererin stellte den Mann schließlich zur Rede. Mit Unterstützung einer weiteren Zeugin versuchte sie, den Vater zu beruhigen. Der ignorierte jedoch die beiden Frauen. Der Detektiv des Warenhauses, der bereits von einer weiteren Angestellten alarmiert worden war, lief hinter dem Mann her und stellte noch auf dem Parkplatz seine Personalien fest. Da die Zeugin über die völlig unangemessene und brutale Behandlung des Kindes entsetzt war, erstattete sie bei der Polizei Anzeige. Eine Streifenwagenbesatzung suchte den 49-Jährigen Vater auf. Dort trafen die Beamten neben den Tatverdächtigen auch die 26-jährige Ehefrau und die beiden drei und fünf Jahre alten Söhne an. Der Mann machte einen niedergeschlagenen Eindruck. Er räumte die Vorwürfe weitestgehend ein und gab an, die Nerven verloren zu haben. Die Ehefrau schilderte ihren Mann als liebevollen Vater und war völlig überrascht, als sie von den Übergriffen hörte. Die Beamten führten ein Gespräch mit dem Jungen und überzeugten sich davon, dass er unverletzt war. Er bestätigte die Angaben seines Vaters. Gegen den Familienvater wurde ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Kindesmisshandlung eingeleitet. Das Jugendamt der Stadt Mönchengladbach wurde informiert.