<strong>Mönchengladbach. Den besten Platz haben Andrea Pesch und Inge Jansen. Sie sitzen an der Kasse des Museum X (altes Schauspielhaus) und sehen die Massen auf dem heißen Vorplatz. Direkt vor ihrer Fensterfront werden die Familienkutschen des Autozentrums West inspiziert. Beide lachen. Sie haben beobachtet, wie ein kleines Mädchen, das nicht wusste, wohin mit seiner Apfelkitsche, den Weg ins Museum und zum Abfalleimer fand. "Die große Schwester hat ihn weggeworfen", nicken sie sich anerkennend zu. "Bei den Massen hätte ich keine Lust einzukaufen", sagt Jansen.
Doch die kleineren Einzelhandelsgeschäfte sind ziemlich leer, die meist komplett angetretene Verkäuferschar steht herum, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Für Natalie Krichel vom gleichnamigen Kunsthaus hat sich der offene Tag bisher nicht gelohnt. "Vor vier Wochen war es richtig gut." Sie glaubt, dass die meisten den vorerst letzten Sonnentag anders nutzen wollen.
Das Geschäft mit den Brautmoden und der Juwelier haben gar nicht erst aufgemacht. Beim Holländer mit der günstigen Deko ist es überschaubar, keine Schlange vor der einzigen geöffneten Kasse. Ein Schuhladen ist voller Frauen, davor die Männer, blinzeln resigniert in die Sonne. Die wenigen Tüten stammen aus den großen Bekleidungshäusern.
Zufrieden sind die Mönchengladbacher Autohändler. Sie zeigen 190 Autos und freuen sich über reges Interesse. Dichtes Gedränge auf dem Alten Markt. Aber kein Mensch im karierten Hemd über der kurzen Hose setzt sich auch nur versuchsweise in einen Jaguar. Das tun nur Herrschaften im Leinenkostüm und feinen Zwirn.
Audi zeigt den neuen R8 wie ein wertvolles Museumsstück auf rotem Teppich. Dicke rote Kordel in Messingführungen halten die Menge auf Abstand, damit keine Fingertapser auf das gute Stück kommen. "Der ist erst vor einer Woche herausgekommen", sagt Verkaufsleiter Rainer Büttner stolz. Jede der 242 Niederlassungen in Deutschland bekommt dieses Jahr nur zwei Exemplare geliefert. Preis: Ab 104 000 Euro.
Er ist einer der sechs Organisatoren der Ausstellung, die zum 26. Mal in der Innenstadt stattfindet. "So entspannt war es noch nie", freut er sich übers neue Konzept. Weil der Platz auf dem Alten Markt nicht mehr ausreichte und die Außengastronomie immer mehr Platz beansprucht, sind die Autohändler zum Teil auf den Vorplatz des Museum X ausgewichen.
Termine Gestern gab es den zweiten Sonntag, an dem die Geschäfte von 13-18 geöffnet waren. Weitere Termine: 14. Oktober, Stadtfest, und Weihnachten, 2. Dezember.
Ausserdem Für den 8. Juni, 1. September, 3. November und 14. Dezember plant das Citymanagemend Late Night Shopping-Termine - einkaufen bis 23 Uhr.