Mönchengladbach. Sie zählt zu den herausragenden kulturhistorischen Bauwerken der Stadt und gilt als architektonisch wertvolles Kleinod: die evangelische Kirche in Wickrathberg. Vermutlich handelt es sich bei dem Sakralbau um die älteste Kirchengründung im Raum Mönchengladbach, durch Grabungen konnten die Ursprünge im 11. Jahrhundert festgemacht werden. Zusammen mit dem Pfarr- und dem ehemaligen Küsterhaus prägt das Ensemble noch heute den historischen Siedlungskern.
In einer siebenjährigen Bauphase wurde die Kirche bis vor drei Jahren für rund 2,2 Millionen Euro umfangreich saniert und konnte am 17. Juli 2004 neu eingeweiht werden. Eine Bürgerinitiative beteiligte sich mit Spenden von insgesamt 800 000 Euro am Erhalt des Schmuckstücks.
Um auch die nachhaltige Pflege des Denkmals dauerhaft zu sichern, haben Annemarie und Martin Karsch in der Treuhandschaft der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) eine Stiftung für die einzigartige Dorfkirche gegründet. Aus deren jährlichen Erträgen können nun denkmalpflegerische Maßnahmen, insbesondere in der seltenen Rokoko-Ausstattung und für die Wartung der rund 500 Jahre alten Glocken, durchgeführt werden.
Martin Karsch, dessen Vater Gustav zwischen 1961 und 1968 Bürgermeister der damals noch selbständigen Gemeinde Wickrathberg war, entwickelte nach eigenen Angaben schon in seiner Kindheit ein Interesse an Geschichte und Heimatkunde. "Meine Vorfahren stammen aus Beckrath", sagt Karsch. "Taufen Trauungen und Beerdigungen fanden allesamt in der evangelischen Kirche in Wickrathberg statt." Außerdem sei er an dem Ort konfirmiert worden.
Das Baudenkmal findet zurzeit im Rahmen des deutsch-niederländischen Interreg-Kulturprojekts mit dem Titel "Menschen und Kirchen im Dialog über Zeiten und Grenzen" zusammen mit der Partnergemeinde Thorn auch überregionale Bedeutung.