Problem-City: Wird Rheydt gerettet?

Ob und wie die Innenstadt belebt werden kann, das soll ein Planungsbüro aus Dortmund herausfinden. Noch gibt es Probleme mit der geplanten Anlaufstelle für alle Bürger.

<strong>Mönchengladbach. Elf Monate, dann soll es stehen, das neue Konzept für die Rheydter Innenstadt. Bis April 2008 soll Rheydt zu einem eigenständigen Profil verholfen, eine gestalterische und städtebauliche Offensive gestartet und die öffentlichen Plätze in Rheydt verschönert werden. Um die "ehrgeizigen Ziele", wie sie Jürgen Beckmann, Leiter des Planungsbüros der Stadt nennt, zu erreichen, hat man sich Unterstützung durch das Dortmunder Planungsbüro Scheuves und Wachten geholt. Das Unternehmen habe sich durch seine Arbeit in Dortmund, Aachen und Wiesbaden einen Namen gemacht, weil es anders vorgehe als üblich. "Wir erstellen nicht erst einen Plan und binden dann die Bürger ein. Bei uns steht diese Einbindung der Rheydter, der Einzelhändler und der Politik am Anfang aller Planungen", erklärt Jens Cüppers, studierter Raumplaner bei der Dortmunder Scheuves und Wachten. Dazu will er noch im Juni ein großes Innenstadtforum veranstalten, bei dem jeder seine Ideen einbringen kann. "Wir sehen uns da als eine Art Staubsauger, der alle Wünsche und Anregungen aufnimmt."

"Fakt ist allerdings, dass Rheydt zu 95 Prozent fertig gebaut ist. Damit müssen wir umgehen. Das Schlagwort heißt daher Stadtumbau", betont Beckmann. Dabei bliebe die Struktur erhalten, aber sie werde neu belebt, neu gestaltet. Dass dies funktioniere, habe das Planungsbüro bereits in Lünen gezeigt.

Bei Rheydt habe er die Hoffnung, so Cüppers, sogar leichter etwas bewegen zu können als in Städten mit vergleichbaren Problemen. "Meist betrifft die Abwanderung eine ganze Innenstadt. In Rheydt gibt es aber eine florierende Stresemannstraße. Das muss man zu Gunsten der kaum frequentierten Hauptstraße nutzen." Hier stelle er sich etwa einen Rundlauf vor, über den der Bürger automatisch zu beiden Straßen geführt wird.

Wichtig sei auch, dass die Außengastronomie eine "gemeinsame Handschrift" trage, so Beckmann. Rheydt werde aber nur zum Verweilen einladen, wenn es "ein einheitliches und niveauvolles Design gibt".