Verkehrserziehung: „Holger“ leidet für die Sicherheit der Kinder

Die Polizei demonstrierte den Verkehrserzieherinnen der Grundschulen die Folgen von Verkehrsunfällen.

Mönchengladbach. Holger hat es nicht leicht. Immer wieder erwischt es gerade ihn. Diesmal nähert sich ein Auto mit Tempo 30. Ein dumpfer Aufprall, und Holger wird zehn Meter durch die Luft geschleudert.

Holger ist der Dummy der Polizei Mönchengladbach und bei Crash-Tests ein gern verwendetes Opfer. Diesmal hat Holger eine Wassermelone als Kopf. Die zerplatzt sofort. Kleine Bruchstücke kleben auf der Straße und an der Windschutzscheibe des Autos. Die Zuschauer raunen beeindruckt. Es sind Lehrerinnen der Mönchengladbacher Grundschulen, als Verkehrserzieherinnen Ansprechpartner und Multiplikatoren zum Thema Mobilitätserziehung.

„Es ist wirklich gruselig zu sehen, was bei einem gefühlt langsamen Tempo alles passiert“, sagt Schulamtsdirektorin Ursula Schreurs-Dewies. Verkehrserziehung sei ein wichtiges Thema an den Grundschulen, für das die Pädagogen viel Unterstützung benötigten.

Solche Unterstützung hält die Polizei bei diesem Treffen für die Grundschullehrer bereit. „Es gab Klagen, dass es kein gutes Material für die Radfahrerziehung in Klasse 4 gibt“, erklärt Polizeioberkommissar Erwin Hanschmann, für Verkehrserziehung an den Grundschulen zuständig.

Das ließ den Verkehrsexperten nicht ruhen, und so konnte er jetzt den anwesenden Verkehrserzieherinnen ein Arbeitsheft präsentieren, das in kindgerechter Sprache und mit aktuellen Fotos das richtige Verhalten demonstriert.

Auf den erhobenen Zeigefinger wurde verzichtet, stattdessen gibt es Rätsel, Spiele und Wimmelbilder. 2500 Stück wurden für die Gladbacher Grundschulen besorgt. Bezahlt hat das die Gewerkschaft der Polizei.

Die Gladbacher Polizei legt großen Wert auf das Verkehrstraining der Grundschulkinder. Etliche Beamte sind regelmäßig an den Schulen im Einsatz. Die zeigen den Kindern dann unter anderem mit einem rohen Ei und einem kleinen Helm, wie gut ein Helm schützt. Das Ei wird aus einem Meter Höhe fallengelassen: geschützt durch den Helm, bleibt es heil.