Volksverein Mönchengladbach fehlt Geld

Ein Internetshop für Nistkästen soll die Einrichtung vor dem Aus bewahren.

Mönchengladbach. So manche Firma geht unter vergleichbaren Bedingungen in die Knie beziehungsweise in Insolvenz: Der Volksverein Mönchengladbach muss — bedingt durch Mittelkürzungen der Bundesagentur für Arbeit — auf knapp eine Million Euro oder mehr als ein Drittel seines Budgets verzichten.

Das bedeutet: weniger festangestellte Mitarbeiter und weniger Teilnehmer an Maßnahmen zur Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen.

Aber die neue Lage eröffnet auch neue Möglichkeiten: Der Volksverein kommt mit neuen Produkten auf den Markt und startet einen Internetshop. Ökologische und soziale Nachhaltigkeit will der Volksverein mit der Produktlinie Aviami verbinden.

In der Holzwerkstatt fertigen die langzeitarbeitslosen Teilnehmer Nistkästen und Nisthilfen für Meisen, Stare, Mauersegler und Fledermäuse. „Wir beschäftigen die Menschen im Rahmen unseres 14-Stunden-Programms“, erklärt Geschäftsführer Wilfried Reiners.

Deshalb können die Produkte jetzt auch frei auf den Markt. Mit den ökologischen Produkten will man sich ein weiteres Standbein schaffen. Der Vertrieb übers Internet erweitert zudem den potenziellen Kundenkreis.

Die Produktion der Nistkästen ist ideal für die Zwecke des Volksvereins. Sie ist gut geeignet für Anfänger in der Holzbearbeitung, sie bindet kaum Kapital und die Produkte lassen sich problemlos lagern. „So können wir Phasen zwischen verschiedenen größeren Aufträgen füllen und Leerlauf vermeiden“, so Jürgen Morjan, Leiter der Holzwerkstatt.

Trotz der neuen Produktlinie sind die finanziellen Probleme des Volksvereins noch nicht überstanden. Die Geschäftsführung rechnet mit einem Minus von 50 000 Euro in diesem Jahr. Die hauptamtlichen Mitarbeiter leisten einen Beitrag zur Stabilisierung und verzichten auf Weihnachts- und Urlaubsgeld.

„Wir wollen möglichst viele Arbeitsplätze erhalten“, erklärt Wilfried Reiners. Ein neues Schulkiosk in Trägerschaft des Volksvereins soll nach den Sommerferien im Berufskolleg Mülfort eröffnet werden. Auch das Engagement bei Clean up soll verstärkt werden.