Volksverein-Schreinerei: Keine Produktion mehr

Langzeitarbeitslose fertigen künftig Holzarbeiten.

Die Entscheidung ist unumstößlich: Ende Juli wird der Volksverein bei seiner Schreinerei kräftig Abstriche machen und sich aus der Produktion von Tischen, Schränken, Küchen und Regalen komplett verabschieden. Bis dahin haben drei der hier beschäftigten Azubis, die derzeit an ihren Gesellenstücken arbeiten, ihre Ausbildung abgeschlossen. Auslöser für den Schließungsbeschluss war das jährliche Minus, das bei deutlich über 100 000 Euro lag. Jetzt gibt es einen Hoffnungsschimmer für die Volksvereins-Schreinerei: Ein neuer Tischlermeister wurde eingestellt, und das Jobcenter finanziert 24 Arbeitsgelegenheiten für Langzeitarbeitslose.

„Wir kehren in der Schreinerei zu den Angeboten zurück, mit denen wir hier angefangen haben“, sagt Volksvereins-Geschäftsführer Hermann-Josef Kronen. Und das bedeutet: Langzeitarbeitslose werden dank Betreuung wieder in einen Arbeitsprozess eingegliedert und dabei Holzarbeiten produzieren, die keine komplexen Arbeitsaufgaben notwendig machen. Etwa Dekoartikel, Holzspielzeug, sie werden außerdem kleinere Reparaturen und Aufbauten übernehmen. Kronen: „Es gibt bereits einige Aufträge. Weitere im gemeinnützigen Bereich von Vereinen können wir gut brauchen.“ Derzeit hat der Volksverein knapp 170 Plätze für Menschen, die längere Zeit nicht mehr im Arbeitsprozess waren und schrittweise eingegliedert werden müssen.

Eine Rückkehr zur Produktion wird es aber nicht geben. Dazu müsste der Volksverein viel Geld in einen neuen Maschinenpark stecken, um mit größeren Schreinereien mithalten zu können. Und auch dann ist ein dauerhaftes Auftragspolster notwendig. „Das hatten wir nicht, auch wenn immer mal Aufträge von Kindergärten und Altenheimen bei uns landeten“, sagt Kronen. Selbst bei der neuen, weitgehend vom Jobcenter finanzierten Arbeit mit Langzeitarbeitslosen rechnet der Volksverein mit roten Zahlen. Kronen: „Wir hoffen darauf, dass wir die Unterdeckung mit Spenden auffangen können.“