Wasserpreis steigt, der Verbrauch sinkt

Der Ver- und Entsorger NEW hebt den Grundpreis an. Die Mustermanns zahlen deshalb jährlich 20 Euro mehr.

Mönchengladbach. Der Trinkwasserverbrauch in Gladbach sinkt — und das nicht seit gestern. Vor diesem Hintergrund erhöht Versorger NEW zum 1. August zwar nicht den Kubikmeterpreis von 1,68 Euro, sondern den so genannten Grundpreis: derzeit sind es 6,40 Euro brutto je Monat, ab dem neuen Monat sind acht Euro fällig. NEW-Prokurist Kai Oliver Dubben sagt: „Damit steigt der Betrag nach unverändert sechs Jahren an.“

Und NEW-Vorstand Frank Kindervatter betont: „Damit haben wir für den Verbraucher immer noch günstige Tarife.“ Die gelten sowohl für Haushalte als auch für Firmen.

„Dat Wasser von Glabbach“ ist trotz guter Qualität (Kindervatter) weniger gefragt: Verbrauchsärmere Geräte wie Spülmaschinen und ein stärkeres Umweltbewusstsein hätten den Konsum des durchsichtigen Lebensmittels auf jährlich rund 14 Millionen Kubikmeter sinken lassen. Das ist zu den Vorjahren ein Prozent weniger.

Beim Aufschlag des Grundpreises befinde man sich in der Gesellschaft mit anderen Versorgern. Er beinhaltet u.a. Kosten für Strom (der Pumpen), für Zählerablesungen, Leitungen usw. Allerdings sind solche Fixkosten auch im Verbrauchspreis von 1,68 Euro/Kubikmeter enthalten.

Die NEW habe in der jüngsten Vergangenheit mehrere Bereiche rationalisiert — und so Kostensteigerungen aufgefangen. So wurde das Wasserwerk Süchteln geschlossen. Mittlerweile könne man die höheren Ausgaben auch bei den Tarifen der Mitarbeiter nicht länger „so einfach auffangen“. Folglich gebe es den Grundpreis-Aufschlag.

Der wirke sich bei der berühmt gewordenen Familie Mustermann — zwei Erwachsene, zwei Kinder, Jahresmenge 150 Kubikmeter — mit einer jährlichen Mehrausgabe von rund 20 Euro aus. Kindervatter sagt: „Im Moment denken wir nicht darüber nach, den Verbrauchspreis zu erhöhen.“

Nitrat/Gülle bleibt des Rohwassers größter Feind, betont Kindervatter. Es sickert im Lauf von etwa 15 Jahren da hin, wo die NEW das künftige Trinkwasser aus den Grundwasserstockwerken holt. Der weiße Saft wird in acht Wasserwerken „zubereitet“. Eine zentrale Enthärtungsanlage steht im Wasserwerk Hoppbruch, bei der Nitratproblematik setze man schon seit Jahren auf Aufklärung bei den vieldüngenden Landwirten — ob in Seminaren oder auf dem Feld.