Xavier Naidoo bricht den Gladbach-Rekord

Mit 14.000 Besuchern war der Hockey-Park zum Open-Air-Konzert das erste Mal ausverkauft.

Mönchengladbach. Zum ersten Mal kam Xavier Naidoo nach Mönchengladbach. Und der Mannheimer Soul-Sänger brach mit seinem einzigen Open-Air-Konzert in NRW den Hockey-Park-Rekord: Es war ausverkauft - mit 14.000 Besuchern an einem Abend. "Das ist eine Bewährungsprobe für uns", sagte Veranstalter Jan Klatt im Vorfeld.

Bewölkt und kalt ist es. Doch das hindert die Fans nicht, zum Musikschauplatz im Nordpark zu kommen. Einlass ist ab 17.30 Uhr.

Wie viele andere aus dem Publikum ist auch Adrian Egeman (20) mit Freunden von weither angereist. Und zwar aus Braunschweig (rund 400 Kilometer), um das seltene Musikabenteuer im Freien nicht zu verpassen. "Das ist unser erstes Xavier-Naidoo- Konzert", sagt er. "Wir lassen uns alle überraschen, aber wir haben hohe Anforderungen."

Für das schottische Duo Martin and James ist es ab 19.30 Uhr als Vorgruppe nicht einfach, die Gäste mit ihrer akustischen Gitarren-Musik aufzuwärmen. "Mir ist kalt", heißt es auf fast allen Plätzen.

20.30 Uhr, die Lichter gehen aus, und alles ist für einen Moment in Dunkelheit gehüllt. Applaus, das Licht geht wieder an, und die Bühne ist frei. Frei für Naidoo und Band. Mit dem lebhaften Stück "Mut zur Veränderung" legen die Künstler los.

19 Lieder - aktuelle genauso wie einige aus den 90ern - singt das Publikum mit, tanzt, mit Kopf und Herzschlag, verliebt oder einsam. Sogar werdende Mütter machen ihre Babys schon mit Musik aus der Seele, mit deutschem Soul, bekannt.

Glanznummern wie "Bevor du gehst", "20.000 Meilen" wecken Emotionen und Erinnerungen. Und die Liebeserklärung "Ich kenne nichts" muss auch gespielt werden, denn "Deutschland braucht Nachwuchs", sagt Naidoo.

Michael- Jackson- Tanzschritte, Hüftschwünge zu Gitarren- und Trommelsoli beweisen dann auch den Augen der Lauschenden die Buntfaltigkeit dieser Musik. Klänge von den Saiten der orientalischen Saz, DJ-Einlagen mit Hip-Hop-Elementen und eine von Naidoo gern gesprochene "Mundart", die Beat-Box, reißen die Gäste nicht nur von den Sitzen, längst tanzen und singen alle mit. Plötzlich ist es auch nicht mehr kalt.

"Auf CD ist er klasse, aber live - einfach fantastisch. Nächstes Mal bin ich wieder da", sagt Adrian. Und Naidoo verspricht dem Publikum bei seinem Abschied: "Vielen Dank für eure Herzen und Ohren... Ihr wisst, wo ihr uns findet, wir werden uns wieder hier im Hockey-Park treffen." Verbeugung und Licht aus. Es ist 22.30 Uhr.