Wer öffnet das WC für Nichtkunden?
Die Ampel will für doppelte Erleichterung sorgen – bei Citybesuchern und beim städtischen Haushalt.
Mönchengladbach. Öffentliche Toiletten sind in Mönchengladbach Mangelware. Und die wenigen, die gegen Entgelt öffnen beziehungsweise nach einem Aufbruch dauernd offenstehen, sind nicht immer sauber. Selbst die Stadtverwaltung schließt ihre öffentlichen WCs wie im Rathaus Rheydt ab. Junkies könnten hier ja mal wieder für Nachschub sorgen, heißt es zur Begründung.
Menschen mit kleinem beziehungsweise großem Bedürfnis haben es daher schwer, zumal die Betreiber von Gastronomie - sagen wir Eisdiele, Gaststätte oder Restaurant - allzu oft den Toiletten-Gang verweigern. Man habe nichts bestellt, da könne doch jeder kommen, heißt es dann.
Was tun? Die Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Bündnis-Grünen, die angesichts der riesigen Stadt-Schulden kein Geld für neue öffentliche Toiletten hat, macht jetzt einen erleichternden Vorschlag. Der auch gar nicht so teuer sein dürfte.
Die Verwaltung wird gebeten, mit Betreibern von Kneipen, Geschäften, Cafés usw. darüber zu reden, ob sie auch Nichtkunden zulassen. Voraussetzung hierfür seien eine Vereinbarung und eine Aufwandsentschädigung für diejenigen, die die WCs öffnen.
Ergänzend müsste die Stadt mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) und mit den beiden Citymanagements in Stadtmitte und Rheydt reden. Auf den stillen Ort für Jederfrau und Jedermann solle mittels Aufkleber beziehungsweise Hinweisschild aufmerksam gemacht werden. Prima wäre noch, wenn die Toiletten barrierefrei sind und eine Wickelmöglichkeit bieten.
Sollten sich genügend melden, könnte die Stadt beziehungsweise die Deutsche Städte Medien die wenigen öffentlichen WCs für immer abschließen, meint die Ampel. Jährlich würden nach ihrer Schätzung so 75.000 Euro gespart.
Die Deutsche Städte Medien unterhält mehrere Edelstahl-WCs in der Stadt. Dafür darf sie in Mönchengladbach an vielen Stellen groß wie kostenlos werben.