Zwölf Grad als Dauertemperatur

Minister Eckhard Uhlenberg besuchte das neue Biologistik-Zentrum von Böhmer Verpackung und Vertrieb.

Mönchengladbach. In diesen warmen Tagen zählt die neue Biologistik von Böhmer Verpackung und Vertrieb in Güdderath sicherlich zu den begehrtesten Arbeitsplätzen. In den 11.000 Quadratmeter großen Hallen herrscht eine gleichbleibende Temperatur von zwölf Grad. Ein klarer Fall für eine dicke Jacke, wie jetzt auch Eckhard Uhlenberg, der Minister für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, feststellen konnte. Auf Einladung des CDU Landtagsabgeordneten Michael Schroeren besuchte Uhlenberg am Freitag das am Marie-Bernays-Ring ansässige Unternehmen. Olaf Kleinlein, geschäftsführender Gesellschafter, übernahm dabei die Führung, die an der modernen Warenannahme der gigantischen Halle startete.

Von 30 Grad in der Sonne ging es dann mit dem Öffnen der Hallentür in kühle zwölf Grad und damit in eine andere Welt. Das Surren der Packbänder, der Einsatz von Gabelstaplern, Paletten mit Zwiebelsäcken, Kartons voller Obst und Gemüse - in der in Offenbauweise gehaltenen, rund zwölf Meter hohen Halle herrschte rege Betriebsamkeit. Das neue Biologistik-Zentrum ging dabei Ende des letzten Jahres an den Start. Das Unternehmen hatte sich zu dem Bau entschlossen, nachdem eine Partnerschaft mit dem Biofruchthandel "Lehmann natur" entstanden war. Man startete mit dem Bau einer Biopackstation, die derzeit ihresgleichen in Deutschland sucht, denn ihr Konzept ist einzigartig. Sie vereint alle technischen Innovationen im Bereich Hallenbau sowie Kühl- und Verpackungstechnik in sich. Auf der gewaltigen Produktionsfläche verarbeiten sechs Packlinien Bio Obst und Gemüse weitere fünf Packlinien Bio Speisekartoffeln und Zwiebeln. Dazu kommen zehn Bananen-Reifekammern und sechs individuell regelbare Kühlhäuser.

"Frische Ware rein, verpacken und schnell wieder raus ist unser Motto und das an 365 Tagen im Jahr", betonte Kleinlein bei der Führung. Wie wichtig eine Trennung der Biowaren von konventionellen ist, machte er am Beispiel der Kartoffeln deutlich. Diese werden mit einem Keimhemmungsmittel versehen, dass sich auf den Bändern und im Beton niederlässt. Würden dort auch Biokartoffeln verpackt, kämen sie unweigerlich mit der Chemie in Kontakt. Daher setzt Böhmer Verpackung und Vertrieb auf eine strikte Trennung, was mit dem neuen Biologistik-Zentrum eindeutig gegeben ist. 150 Tonen Kartoffeln und Zwiebel sowie 300 bis 400 Paletten Obst und Gemüse in Bioqualität verpacken die 80 Mitarbeiter in dem gewaltigen Logistikzentrum jeden Tag.