Stiftung „It’s for Kids“ möchte helfen Ein Mutmacher für kranke Kinder

Erkrath · Ein buntes Festival und ein eigener Baum – die Stiftung „It’s for Kids“ möchte schwerkranken Kindern Mut machen, damit vielleicht sogar die Heilungschancen steigen. Der Anfang soll am Rand von Erkrath gemacht werden.

 Die Stiftung „It’s for Kids“ legt zwischen Erkrath und Düsseldorf-Hubbelrath den ersten Mutwald an.

Die Stiftung „It’s for Kids“ legt zwischen Erkrath und Düsseldorf-Hubbelrath den ersten Mutwald an.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Es soll mehr sein als das reine Einpflanzen eines Baumes. Es soll Licht in dunklen Zeiten schenken. Ein Ziel, eine Perspektive geben. Lebensmut spenden. Wenn Maik Willmes und Torsten Müller von der Stiftung „It’s for Kids“ über ihr neuestes Projekt sprechen, glänzen ihre Augen. „Mutwald“ heißt es, gedacht ist es für schwerkranke Kinder und ihre Eltern. Am Rand von Erkrath soll jetzt der erste Mutwald gepflanzt werden.

Dahinter steht die Idee, den Kindern, die beispielsweise eine Autoimmunkrankheit haben, auf ein Spenderorgan warten oder gegen Krebs kämpfen, während der Behandlungsphase Mut zu machen. Noch im Krankenhaus erhalten sie eine Einladung zum nächsten Mutwald-Festival in ihrer Region. „Die Kinder träumen natürlich von der Rückkehr zu einem normalen Alltag mit ihrer Familie und ihren Freunden“, sagt Torsten Müller. Mit der Einladung zum Mutwald-Festival hätten sie dann vielleicht einen weiteren Traum, den sie sich erfüllen möchten. „Unsere Vision ist es, Lebensmut für lebensbedrohlich erkrankte Kinder in der schwersten Zeit zu schaffen und dadurch im besten Fall zu einer höheren Überlebenschance der Kinder beizutragen.“ Außerdem wolle die Stiftung für die Kinder einen unvergesslichen Tag nach überstandener Krankheit gestalten, mit zahlreichen positiven Erinnerungen und einem eigenen Mutwald.

Deshalb soll das Festival vor allem eins werden: Bunt. Es soll das Leben feiern, es soll ein Lächeln in die Gesichter der Kinder und ihrer Eltern zaubern. Magier, Stelzenläufer, Musik, Zuckerwatte, Grillwürstchen – das Festival erinnert in der Umschreibung der Ideengeber ein wenig an einen Zirkus, bei dem auch Kinder mit angeschlagener Kondition viel Spaß haben sollen. Und wenn es regnen sollte, wird das Festival trotzdem durchgeführt, jedoch in weitestgehend trockenen und warmen Unterständen.

Den Höhepunkt markiert das Einpflanzen des eigenen Baumes auf dem großen Grundstück – gemeinsam mit den Eltern. „Wir möchten Obstbäume pflanzen, damit die Kinder jedes Jahr mit ihren Eltern Äpfel, Birnen oder andere Früchte von ihrem eigenen Baum ernten können“, erklärt Maik Willmes. Denn bei dem Einpflanzen soll es nicht bleiben: „Wir planen regelmäßige Festivals“, sagt Torsten Müller. Mindesten einmal im Jahr, so die Idee, sollen die Kinder zusammenkommen und zusammen das Leben feiern.

Das Festival ist für
den 27. April geplant

Mit dieser Idee ist die Stiftung bereits an Krankenhäuser und Kinderärzte herangetreten. Mehrere Familien haben sich schon für das weltweit erste Mutwald-Festival am Samstag, 27. April 2024, in Düsseldorf angemeldet. Auf einer Wiese an der Stadtgrenze zwischen Erkrath und Hubbelrath sollen an diesem Tag bis zu 50 Bäume gepflanzt werden.

„Wir bauen bei dieser Aktion auf die Vorfreude, die den Kindern noch einmal etwas mehr Kraft beim Kampf gegen ihre Krankheit geben soll“, erklärt Torsten Müller. „Wir nennen das den ,Walt-Disney-Effekt“, ergänzt Mail Willmes: „Wenn ich meinen Kindern heute erzähle, dass wir im Frühsommer 2024 ins Disneyland Paris fahren, fiebern sie diesem Termin schon jetzt entgegen.“

Anmelden können sich lebensbedrohlich kranke Kinder und deren Eltern unter der Adresse www.mutwald.de im Internet: „Mit der Anmeldung zum Festival geht niemand eine Verpflichtung ein. Auch wenn es die Planbarkeit des Festivals für uns nicht ganz einfach macht, ist uns bewusst, dass wir auch am Tag des Festivals selbst mit Absagen rechnen müssen. Ob das Kind fit genug für den Tag ist, können nur die Kinder mit ihren Eltern und die Ärzte entscheiden“, erklärt Maik Willmes. Die Kosten für das Festival werden laut Stiftung durch Spenden gedeckt, und die Teilnahme sei für Eltern und Kinder komplett kostenlos. Und sollte das Kind, anders als erwartet, doch nicht in der Lage sein, am Mutwald-Festival teilzunehmen, könne es einfach beim nächsten Termin einen Baum pflanzen. „Die Veranstaltungen liegen in den Pflanzperioden im Frühjahr und im Herbst“, erklärt Maik Willmes.

Dem Erkrather Mutwald  sollen weitere folgen. In Hilden laufen Gespräche über ein Grundstück, dort könnte unter Umständen das nächste Mutwald-Festival stattfinden. „Wir möchten das Projekt aber nicht nur auf unsere Region beschränken, sondern deutschlandweit ausrollen“, sagt Torsten Müller, „und damit möglichst vielen Kindern in der schweren Phase Mut spenden.“