Hilflose Personen mit Krankenwagen abgeholt Niederländer lud zum illegalen Rave

Nettetal · Die Polizei gibt weitere Details bekannt. Die Teilnehmer kamen auch aus Belgien und Frankreich. Zwei Personen mussten mit dem Krankenwagen abgeholt werden. Der alte Fliegerhorst scheint für solche Partys sehr beliebt zu sein.

Der illegale Rave am Wochenende am alten Fliegerhorst in Venlo wurde vielleicht gerade noch rechtzeitig aufgelöst. Zumindest für zwei Personen. Denn wie die Polizei jetzt bekannt gab, sind zwei Menschen in hilflosem Zustand mit dem Rettungswagen von dem Gelände abgeholt und in ein Krankenhaus gebracht worden.

Bekanntermaßen treffen sich die Feierwilligen nicht nur, um Musik zu hören. Auch Drogen spielen bei den illegalen Partys an abgelegenen Orten eine nicht unwesentliche Rolle. So habe die Polizei auch anlassbezogene Kontrollen durchgeführt, heißt es auf Nachfrage der Redaktion. Anlassbezogen bedeutet, dass es Hinweise auf Alkohol- und Drogenmissbrauch gibt.

Die Gäste stammten übrigens aus einem großen Radius. Laut Polizei kamen die Feiernden überwiegend aus den Niederlanden, Belgien und sogar aus Frankreich.

Veranstalter soll ein 30 Jahre
alter Mann gewesen sein

Niederländische Nationalität hat auch der Veranstalter. Laut Polizei soll es sich dabei um einen 30-jährigen Niederländer haben. Er konnte nach Zahlung einer Sicherheitsleistung den Einsatzort verlassen. Eine Sicherheitsleistung kommt immer dann in Frage, wenn zu wenig vorliegt, um den Betreffenden direkt vor Ort zu verhaften. Gegen den Veranstalter wurde Strafanzeige erlassen wegen Verdacht auf Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung. Es ist davon auszugehen, dass er sich, wie auch die Teilnehmer, illegal Zugang zum umzäunten Gelände verschafft hat. Etwa, indem Zäune durchtrennt wurden. Hausfriedensbruch deswegen, weil er auf ein umzäuntes Gebiet gelangt ist, auf dem er nichts zu suchen hatte.

Außerdem wird ihm noch ordnungswidriges Verhalten nach dem Landesimmissionsschutzgesetz NRW zu Last gelegt. Die Musik vom Gelände des alten Fliegerhorst war bis weit in die Niederlande und sogar bis Wankum zu hören. Genau dieses „idiotische Gelärme“, wie es ein Facebook-Nutzer nannte, sorgte erst dafür, dass die Polizei auf die illegale Party aufmerksam wurde.

Der alte Fliegerhorst Venlo ist allerdings nicht zum ersten Mal als Feierstätte missbraucht worden. „Bislang hat die Polizei über drei weitere ähnlich gelagerte Veranstaltungen in den Jahren 2022 und 2023 an gleicher Örtlichkeit Kenntnis“, heißt es. Zwei davon waren im Jahr 2022 und eine weitere bereits in diesem Jahr. Mit der vom Wochenende ist es also die vierte innerhalb kürzester Zeit.

Die entscheidende Frage dürfte sein, wie in Zukunft solche illegalen Treffen unterbunden werden. Im September gab es eine ähnliche Veranstaltung im Naturschutzgebiet Niederkrüchten. Daraufhin hatte der dortige Bürgermeister, Kalle Wassong, gesagt: „Das ist schließlich kein rechtsfreier Raum.“ Außerdem mischt sich Ernst und Sorge darunter, wenn zwei Menschen im hilflosen Zustand ins Krankenhaus gebracht werden müssen. Das hätte auch anders ausgehen können.