Neue Düsseldorfer Kunstkommission Wie Kunst unser Leben verbessern soll
Düsseldorf · Die Kunstkommission startet bald in die dritte Amtszeit. Ein Anliegen: Projekte im öffentlichen Raum.
Seit 2017 hat Düsseldorf eine Kunstkommission, die sich zum Ziel gesetzt hat, Kunstprojekte im öffentlichen Raum anzustoßen, sei es temporär – wie die Ausstellung „The Park As Lover“ im Lantz’schen Park und „Stadt Raum Experimente“ – oder langfristige Vorhaben in Schulen, öffentlichen Einrichtungen und in der City. Dahinter stehen zwei Fragen: Wie möchten wir zusammenleben, und wie könnte eine nachhaltige, partizipatorische Stadtentwicklung aussehen?
Alle zwei Jahre wird die Zusammensetzung des Expertengremiums neu gewählt. Die Kandidatur ist klar geregelt, bewerben können sich nur Mitglieder der Künstlervereinigungen in Düsseldorf, Absolventen und eingeschriebene Studierende der Kunstakademie mit Wohnsitz in der Landeshauptstadt sowie Inhaber und Inhaberinnen der Künstlerkarte des Kulturamtes. Um verschiedenste Fachrichtungen zu repräsentieren, gehören zur Kommission sechs Kunstschaffende, zwei Kunstwissenschaftlerinnen beziehungsweise -wissenschaftler, zwei planende Architektinnen oder Architekten, zwei Mitglieder aus der Politik und zwei aus der Stadtplanung. Das Engagement ist ehrenamtlich, die Experten beraten den Stadtrat, wenn es um die Realisierung von Kunst im Auftrag der Stadt im öffentlichen Raum geht.
Viel zu tun für die Kommissionsmitglieder. Eliza Ballesteros, Meisterschülerin von Rita McBride an der Kunstakademie, schreckt das nicht. Sie hat in ihrer Bewerbung ihre Ziele definiert: „Inhaltlich liegt mein Fokus auf einer offenen Gesellschaft, die Dualität und Deutungshoheiten kritisch hinterfragt, die Vielfalt, Demokratie und Kunstfreiheit unbedingt verteidigt.“ Sie engagiere sich „aus Überzeugung für Gleichberechtigung und Diversität“ und möchte „die Sichtbarkeit von LGBTQ+-Protagonisten und KünstlerInnen mit Migrationsgeschichte und -erfahrung fördern“.
Laude yu Freyer ist freischaffende Künstlerin. Ihr ist bewusst, dass „ein Mandat in der Kunstkommission zu besetzen“ ein „bedeutendes Amt“ ist. Sie hat als Bewerberin nicht nur den Kunstbetrieb im Blick. Sie denkt auch daran, wie das, was die Kunstkommission auf die Beine stellt, den Bürgern der Stadt zugutekommen kann. Stefan Vonderstein ist kein Mann vieler Worte. Er sei Idealist, der an gute Kunst glaubt und daran, dass sie „unser Leben verbessern kann“, erklärt der Autodidakt, warum er sich zur Wahl stellt.
Fabian Sokolowski wiederum möchte seine Erfahrungen, die er in den vergangenen Jahren in Hochschulpolitik und Gremienarbeit gesammelt hat, in die Arbeit der Kunstkommission einbringen. Dem Absolventen der Kunstakademie ist es wichtig, „künstlerische Positionen aller Generationen zu berücksichtigen“. Kristine Tusiashvili verbindet ihre Leidenschaft für die Kunst mit ihrem Engagement für die Gemeinschaft. Sie ist überzeugt, dass ihre „breite künstlerische Palette und ihr Streben nach Innovation inspirieren“ werden und „frische Perspektiven“ in das Expertengremium bringen. Nicola Schrubbe hat den Blick und die Expertise der Architektin. Sie ist eine Kämpferin, die sich bereits erfolgreich für die Künstler-Initiative „Rettet den Kunstpalast, die Kunsthalle und das Kunstmuseum“ eingesetzt hat. Schrubbe kennt sich auch in der Zusammenarbeit mit Verwaltungsstrukturen aus, sie wurde 1998 in den Beitrat Bildende Kunst der Stadt Düsseldorf eingeladen.
Wer von den 16 Kandidatinnen und Kandidaten ab September für zwei Jahre die Geschicke der Kunstkommission lenken soll, wird noch bekannt gegeben. Infos unter: www.kunstkommission-duesseldorf.de.