NEBN Gallery & Rooms zeigt Werke der Düsseldorferin Anne Lilly Neuer Ankerpunkt für die Kulturszene

Oberbilk · Eine ehemalige Metzgerei entwickelt sich zum neuen Kultur-Hotspot. Im April haben Johanna Jacob und Martin Heck die „NEBN Gallery & Rooms“ bezogen, um die 140 Quadratmeter mit Kunst- und Kulturevents zu bespielen.

Die beiden Gründer Johanna Jacob und Martin Heck.

Die beiden Gründer Johanna Jacob und Martin Heck.

Foto: Anne Orthen (ort)

Anfangs sahen die Räumlichkeiten in der Eisenstraße wenig einladend aus. Die Fenster mit Folie beklebt, verdeckten gnädig den Blick ins Innere der ehemaligen Metzgerei mit Wasserschäden, Spinnweben und Schimmel. Selbst die Maklerin warnte: „Das wollen Sie nicht sehen“. Doch Johanna Jacob und Martin Heck waren sich sicher, das ist genau der richtige Ort für ihr Vorhaben. Immerhin bietet die 140 Quadratmeter große Fläche samt Innenhof reichlich Platz, um sie mit unterschiedlichsten Formaten zu bespielen. „Wir wohnen nur ein paar Häuser weiter und sind oft an diesem leerstehenden Ladenlokal vorbei gegangen“, erinnert sich Martin Heck und betont, dass „wir nicht bewusst nach Räumlichkeiten gesucht haben“. Aber da war schon immer die Idee, einen Ort zu schaffen, „in dem man kreativ sein und sich mit anderen austauschen kann“. Eine Galerie wäre nett, aber dafür ist die ehemalige Metzgerei zu groß. Schließlich gibt es drei Räume, einen Flur und zukünftig auch den Innenhof zu bespielen. Außerdem steht eine offene Küche zur Verfügung.

Vorstellen können sich die beiden deshalb von Ausstellungen, über Konzerte und Lesungen, bis hin zu Strick-Events und Co-Working Spaces alles. „Hauptsache kreativ“, sagt Martin Heck, der in Kürze seine Schreinerwerkstatt in den Anbau im Innenhof verlegen wird, die er derzeit noch auf der Bachstraße betreibt. Von ihm stammen auch die Holztische, die besonders dem hinteren Raum eine angenehm gemütliche Atmosphäre geben.

Rund acht Monate brauchten sie, um die Vergangenheit aus den Räumen zu vertreiben und sie für eine vielversprechende Zukunft vorzubereiten. Dabei lernten sie Malermeisterin Anne Lilly Lippek kennen, die sich handwerklich der Wände annahm und den Bald-Galeristen ganz nebenbei verriet, dass sie auch Künstlerin ist.

Im April waren Jacob und Heck bereit für die Eröffnung ihrer NEBN Gallery & Rooms und luden Zandra Zapsky ein, als Erste ihre Arbeiten dort zu präsentieren. Zapsky setzt sich in ihren Werken mit dem Frauenbild unserer Gesellschaft auseinander. Inzwischen hat es sich herumgesprochen, dass es in Oberbilk einen neuen Kunst- und Kulturraum gibt. Entsprechend häufen sich die Anfragen. Doch die beiden Galeristen hatten schon Pläne für die nächste Ausstellung und dafür eine Malerin im Blick, die mehr kann, als Wände zu streichen.

So lud jetzt Anne Lilly Lippek, die als Künstlerin nur ihre beiden Vornamen nutzt, zur Vernissage ihrer tierischen Bilderserie ein. Die Düsseldorferin hat diesem Zyklus mit „Animal Energy“ betitelt. Seit rund zehn Jahren ist die Autodidaktin verwurzelt in der Graffiti-Szene. Dort lässt sie sich zu ihrer Kunst inspirieren.

Wenn es nach Martin Heck und Johanna Jacob geht, soll NEBN Gallery & Rooms sich als Ankerpunkt in Oberbilk für die Kulturszene etablieren, der Kreative verschiedenster Genres zusammenbringt. Sie ist überzeugt, dass die NEBN Gallery der perfekte Gegenpol ist, weil er eine überschaubare Größe hat und nicht komplett von einem Künstler bespielt werden muss. „Wir würden uns wünschen, dass wir Kunst zeigen können und gleichzeitig hier Konzerte, Lesungen oder Performances stattfinden“, fasst Martin Heck die Philosophie ihres Vorhabens zusammen.