Panne um JVA-Datenstick: Ermittlungen gegen mehrere Personen
Euskirchen (dpa/lnw) - Sechs Wochen nach dem Verlust eines USB-Sticks mit sensiblen Daten über rund 80 Vollzugsbeamte der JVA Euskirchen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen mehrere Personen. In der JVA seien umfangreiche Durchsuchungen vorgenommen und eine ganze Masse von Sticks sichergestellt worden, sagte ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Bonn der Deutschen Presse-Agentur.
Manche seien beschädigt, alle anderen würden derzeit ausgewertet. Ob sich der gesuchte Datenträger darunter befindet, ist dem Sprecher zufolge noch ungewiss. Die Ermittlungen richteten sich gegen einen JVA-Bediensteten und mehrere Gefangene.
Den Stick wollte ein JVA-Mitarbeiter Ende Juni mit nach Hause nehmen, verlor ihn aber auf dem Parkplatz - er geriet ausgerechnet in die Hände eines Gefangenen. Laut JVA-Leitung sind auf dem Stick Beurteilungen über etwa 80 Vollzugsbeamte zu Leistung und Befähigung, deren Namen und Geburtsdatum gespeichert, bei wenigen auch Wohnort und Telefonnummer. Der Mitarbeiter - er hatte sich selbst angezeigt - ist JVA-Leiterin Renate Gaddum zufolge „derzeit nicht im Dienst“. Es gebe keine Hinweise, dass die Daten missbraucht worden seien.