Tennis Blau-Weiss ist für das Gipfeltreffen gerüstet
Neuss. · Tennis-Zweitligist BW Neuss siegt in Berlin mit 9:0 und fordert nun Bredeney heraus.
Der TC Blau-Weiss Neuss geht als Tabellenführer in das Gipfeltreffen der Zweiten Liga Nord, das am Freitag (ab 13 Uhr) beim TC Bredeney über Meistertitel und Aufstieg in die Tennis-Bundesliga entscheidet. Und das nicht nur, weil die Neusser ein Spiel mehr ausgetragen haben als die Gastgeber.
Weil der bisher so souverän auftrumpfende Aufstiegsfavorit aus Essen plötzlich schwächelt und sich nur hauchdünn mit 5:4 beim Wilhelmshavener THC behauptete, verfügt der Bundesliga-Absteiger plötzlich zwei Spieltage vor Saisonende über das bessere Match- und Satzverhältnis. Das hat er dem dritten 9:0-Sieg in Folge zu verdanken, den die Blau-Weissen im Duell der Altmeister beim LTTC Rot-Weiß Berlin einfuhren.
Für Marius Zay liegt „die Favoritenrolle trotzdem ganz klar bei Essen. Die werden alles dafür tun, um am Freitag gegen uns ihre bestmögliche Mannschaft aufbieten zu können.“ Sonntag schickte Teamchef Andre Gehm „nur“ seine Nummern vier, fünf, sechs, acht, neun und elf auf die Asche, was darauf hindeutet, dass er entweder die Aufgabe unterschätzt hat – oder ihm seine Spitzenspieler Blaz Rola (bisher ein Zweitliga-Einsatz), Mats Moraing (bisher vier Spiele) und Enrique Lopez-Perez (bisher kein Einsatz) zum Saisonende nicht mehr zur Verfügung stehen.
Wen Zay aufbieten kann (und wird), damit hält sich der Neusser Teamchef noch bedeckt. „Wir sind erst einmal froh, dass wir uns dieses Finale erarbeitet haben,“ sagt Zay. Auf jeden Fall, sagt er, sollte das Aufgebot stark genug sein, „um Bredeney ein bisschen zu ärgern. Der Druck liegt ganz klar bei denen.“ Das um so mehr, als die Essener zwei Tage nach dem „Finale“ noch bei Blau-Weiss Berlin antreten müssen, während Neuss am letzten Spieltag spielfrei ist. Gewinnt Bredeney am Freitag nur knapp, verliert aber in Berlin, könnte das bessere Match- und Satzverhältnis dann den Ausschlag zugunsten der Neusser geben.
Das hatte wohl auch Zay im Hinterkopf, als er nach den sechs Einzelsiegen durch Tak Khunn Wang, Javier Barranco Cosano, Botic van de Zandschulp, Frederik Nielsen, Julian Cagnina und Niels Lootsma mit Blick auf die Doppel die Devise ausgab: „Wir wollen alle drei gewinnen, hier kommt es auf jeden Punkt an.“ Was am Ende auch gelang.