Grevenbroich rüstet sich für Klimawandel Grevenbroich profitiert von Parks
Grevenbroich · Viele Kommunen rüsten sich für den Klimawandel. Grevenbroich ist mit seinen Gartenschau-Parks schon im Vorteil. Das Rathaus will das Klima in der City weiter verbessern.
. Die Umfrage zum Leitbild „Grevenbroich 2030“ hat es gezeigt: Der größte Teil der Schlossstädter ist begeistert von der „Grünen Lunge“, die ihre Innenstadt umgibt. Die Parks der Landesgartenschau, die Erft mit ihren Nebenarmen und das nahe gelegene Wildfreigehege wurden als große Pluspunkte des Zentrums genannt – und als Alleinstellungsmerkmal. „Denn kaum eine andere Stadt in der Umgebung ist in ihrer Mitte so grün wie Grevenbroich“, sagt Rathaussprecher Stephan Renner.
Anfang der 1990er Jahre hatten sich die Stadtväter dafür entschieden, die Gartenschau nicht auf die grüne Wiese, sondern mitten ins Zentrum zu verlegen. „Das war eine zukunftsweisende Entscheidung“, meint Renner. Denn während sich andere Kommunen heute darüber Gedanken machen, wie sie ihre Innenstädte auf den Klimawandel vorbereiten, ist Grevenbroich ihnen schon einen entscheidenden Schritt voraus.
„Durch die Grünflächen kommt es insbesondere in heißen Sommern zu einem Luftaustausch in der Kernstadt, das sorgt für ein gesundes Wohnklima“, sagt Peter Mühlenbruch von den Stadtbetrieben. Und: „Gefühlt ist es in der City kühler als in manch anderen Teilen Grevenbroichs“, meint Stephan Renner. Der Bezirk Mitte ist 409 Hektar groß, davon entfallen alleine 106 auf Waldflächen, 20 auf öffentliche Grünanlagen, vier auf Friedhöfe und weitere zwei Hektar auf Kinderspielplätze. „Hinzu kommen etwa 575 Bäume, die entlang der innerstädtischen Straßen gepflanzt wurden – und natürlich die vielen privaten Gärten“, betont Renner. „Die Innenstadt ist grün – und das wirkt sich spürbar auf das Mikroklima aus.“ Trotz dieses Vorteils wollen die Stadtverwalter ihre Hände nicht in den Schoß legen. „Wir arbeiten daran, das innerstädtische Klima weiter zu verbessern – das ist sozusagen eine Daueraufgabe“, berichtet Stephan Renner.
Neue Abstellplätze für
Fahrräder sind geplant
Eine große Rolle spielt bei den Überlegungen die Mobilität. Künftig sollen Fahrradwege und Busverbindungen so attraktiv gestaltet werden, dass möglichst viele Grevenbroicher gar nicht erst auf den Gedanken kommen, mit ihrem Auto in die Innenstadt zu fahren. „Weniger Staub, weniger Lärm, weniger Abgase – das ist das Ziel“, beschreibt Renner. Der Bahnhof soll künftig – vor allem, wenn es mit dem geplanten S-Bahn-Knotenpunkt in Grevenbroich klappt – zu einer „Mobilitäts-Station“ umgebaut werden. Mit ausreichend Pendler-Parkplätzen und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, inklusive Ladestationen für Pedelecs und E-Autos.
„Der Bahnhof soll ein attraktiver Ort zum Umsteigen werden“, sagt Renner. „Dazu gehören natürlich auch aufeinander abgestimmte Abfahr- und Ankunftszeiten von Bus und Bahn.“ Darüber hinaus wird im Rathaus überlegt, wie ein funktionierendes Car-Sharing-Angebot in der Stadt etabliert werden kann. Einen Zeithorizont haben sich die Rathaus-Mitarbeiter für das Projekt nicht gesetzt. „Stadtentwicklung ist nichts, was irgendwann mal abgeschlossen wird“, sagt Renner. „Bei technischen Neuerungen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die immer wieder berücksichtigt werden müssen, bleibt sie für uns ein permanentes Thema.“