Handball Handballer sorgen für Gänsehaut-Atmosphäre beim Neusser Quirinus-Cup

Neuss. · Am Rande der 37. Auflage des Nachwuchsturniers kam es laut dem HSG-Vorsitzenden allerdings auch zu „alkoholbedingten Ausschreitungen“.

 Quirinuscup 2019 in Neuss: Im Finale der weiblichen A-Jugend schlägt Slavia Prag die im gewagten Neongelb angetretenen Mädels des HVM Goodflooring HMC Raamsdonksveer mit 13:7. Nach ihrem 12:11-Erfolg über die HG Quintus feiert die weibliche B-Jugend der Handballschule Brabant. Hermann-Josef Baaken, Vorsitzender des KSB Neuss, hat Goldmedaillen für die gemischte E-Jugend der HSG Neuss/Düsseldorf.

Quirinuscup 2019 in Neuss: Im Finale der weiblichen A-Jugend schlägt Slavia Prag die im gewagten Neongelb angetretenen Mädels des HVM Goodflooring HMC Raamsdonksveer mit 13:7. Nach ihrem 12:11-Erfolg über die HG Quintus feiert die weibliche B-Jugend der Handballschule Brabant. Hermann-Josef Baaken, Vorsitzender des KSB Neuss, hat Goldmedaillen für die gemischte E-Jugend der HSG Neuss/Düsseldorf.

Foto: Andreas Woitschützke

Natürlich, der Quirinus-Cup des Neusser HV war auch in seiner 37. Auflage so viel mehr als die Finalrunde am Pfingstsonntag in der bis unters Dach mit Zuschauern vollgepackten Elmar-Frings-Sporthalle. Doch stimmungsvoller als dort geht es an den drei Turniertagen ganz sicher in keiner der zehn anderen Hallen im Rhein-Kreis zu. Gänsehaut-Atmosphäre schon vor dem ersten von neun Endspielen, als die von den französischen Handballern angestimmte Marseillaise Lust auf die Partie der gemischten E-Jugend zwischen der HSG Neuss/Düsseldorf und dem Lille Métropole HB Villeneuve d‘Ascq machte. Das von den mit erstaunlichen Ballfertigkeiten ausgestatteten (gar nicht mehr so kleinen) Knirpsen entfachte Feuerwerk wusste von der ersten Minute an zu begeistern. Und weil das Team aus dem Norden der Grande Nation trotz zwischenzeitlich klarem Rückstand nicht aufgab, ging das Spektakel beim 17:17 nach 24 Minuten auch noch in eine 2x3-minütige Verlängerung. Dass seine Jungs und Mädels schließlich hauchdünn mit 19:18 triumphierten, war für den grenzenlos stolzen HSG-Trainer Udo Bleckat nur das i-Tüpfelchen auf einem traumhaften Turnier. „In der Vorrunde hatten wir gegen die Franzosen, die hier einen tollen Handball gezeigt haben, noch verloren – allerdings nicht in Bestbesetzung. Das Finale war dann einfach nur unfassbar schön“, sagte Bleckat.

Vergleiche über Jahrgänge hinweg sind schwierig, aber zwei Teams stachen in Neuss schon heraus: So pflügte die männliche D-Jugend des TuS Opladen förmlich durch das Turnier, fertigte im Finale auch die JSG DJK Tura/RWO TV aus Mülheim und Oberhausen mit 19:6 ab. „Die sind in dieser Saison das Maß der Dinge“, sagte NHV-Nachwuchstrainer Wolfgang Spangenberger. Ihrer Rolle als Topfavorit wurde auch die C-Jugend des TSV Bayer Dormagen gerecht. Der Westdeutsche Meister traf im Endspiel gegen die von Julian Bauer betreute Auswahl des Handball-Verbandes Niederrhein auf viele bekannte Gesichter, setzte sich am Ende aber ungefährdet mit 11:8 durch. Wir sind sehr zufrieden mit dem Turnier und kommen nächstes Jahr gerne wieder“, sagte Co-Trainer Benni Maus.

Die Handballschule Brabant gewann den Super-Quirinus-Cup

Immer dort, wo die mit großer Kapelle angereisten Nachwuchs-Handballerinnen aus den Niederlanden auftauchten, war Stimmung in der Bude. So überraschten die Mädchen der HG Quintus die Neusser Marktbesucher am Samstag mit einer spontanen Choreografie. Die Handballschule Brabant gewann mit ihrer D- und B-Jugend, sicherte sich zudem den Super-Quirinus-Cup für die meisten Platzierungen unter den besten Vier. Dass die „Meisjes“ aus dem Nachbarland in der HG Quintus (B-Jugend) und dem HVM Goodflooring HMC Raamsdonksveer (A-Jugend) noch zwei weitere Teams ins Finale brachten, überraschte Spangenberger nicht wirklich: „Die Holländer legen großen Wert auf den weiblichen Bereich.“

Die meisten der mehr als 1000 im Schulzentrum untergebrachten Jugendlichen benahmen sich gut. In seinem „Wort zum Sonntag“ nach dem Turnier sprach Volker Staufert, Vorsitzender der HSG Neuss/Düsseldorf, indes von „alkoholbedingten Ausschreitungen erheblicher Art sowie von unflätigem und asozialem Verhalten – trotz Sicherheitsdienst.“ Er stellte klar: „Wir werden uns den Quirinus-Cup nicht von denen kaputtmachen lassen, die sich nicht benehmen können.“