Bäder und ÖPNV erzeugen Minus
Verluste halten sich bei der SVGD aufgrund steigender Umsätze und Kostenreduzierungen in Grenzen.
Dormagen. Als 2005 die Stadt Betätigungsfelder wie Schwimmbäder, ÖPNV, Parkhäuser, Tannenbusch, Stadtmarketing und einige Immobilien in eine GmbH ausgliederte, um den Haushalt zu entlasten, waren steuerliche Möglichkeiten das ausschlaggebende Argument für diesen Schritt. Im Laufe der Jahre sanken die Zuschüsse aus dem Stadthaushalt jedoch ständig. Auch 2012 und im laufenden Jahr setzte sich diese Entwicklung fort, wie der Vorsitzende des Aufsichtsrats der SVGD, Wiljo Wimmer, am Dienstag bei der Vorstellung des Jahresberichts erläuterte.
Steigende Umsatzzahlen in nahezu allen Bereichen können seit Gründung der SVGD verzeichnet werden — und auch die Kosten wurden in Grenzen gehalten. So lag der Umsatz des ÖPNV 2011 bei 3,556 Millionen Euro und 2012 bei 3,654 Millionen Euro.
Durch die Vermietung des Bahnhofs kamen 2012 11 000 Euro mehr in die Kasse als im Jahr zuvor. Auf der Verlustseite schlagen der ÖPNV und die Schwimmbäder zu Buche. „Beim ÖPNV sind wir trotz steigender Umsätze auf dem gleichen Verlustniveau wie 2011 geblieben“, erklärt SVGD-Geschäftsführer Ulrich Pfister. Steigerungen bei den Lohnkosten seien durch den Umsatzzuwachs kompensiert worden. Bei den Schwimmbädern sorgten hohe Reparaturkosten und der schneereiche Winter für höhere Verluste. Durch gutes Wirtschaften konnte im Bereich Tourismus trotz steigender Lohnkosten der Verlust um 10 000 Euro gesenkt werden.
2013 werde ein gutes Jahr für die SVGD, das würden zumindest die Ergebniszahlen der ersten drei Quartale zeigen. Die veranschlagten Verluste wurden bisher unterschritten. Gestiegene Einnahmen und gesunkene Kosten wurden beispielsweise im Tannenbusch erzielt. Dort suchten mehr Besucher Erholung als angenommen. In den Schwimmbädern traten keine größeren Reparaturen auf und auch beim Tourismus und ÖPNV stiegen die Umsätze. Hohe Energiekosten seien für die ungünstige Kostenentwicklung beim Betrieb der beiden städtischen Parkhäuser verantwortlich, sagte SVGD-Geschäftsführer Klaus Schmitz. Allerdings folge noch das erfahrungsgemäß starke vierte Quartal, in dem die Parkhäuser stärker genutzt würden.
Zur Kostendeckung mussten im vorigen Jahr 909 000 Euro an die SVGD aus dem Stadthaushalt gezahlt werden. Das Großprojekt Bahnhofsneubau laufe nach Plan und der Eröffnungstermin im April 2014 stehe fest, so Schmitz. Die bei diesem Projekt gesammelten Erfahrungen würden auch bei der Sanierung des Schwimmbads einfließen. „Wir werden das an einen Projektentwickler übertragen, das hat beim Bahnhof bestens funktioniert“, erklärte Ulrich Pfister.
Für den Tannenbusch hatte Wimmer eine gute Nachricht: „Solange die Anlage in städtischer Trägerschaft ist, wird kein Eintrittsgeld erhoben.“ Wimmer gesteht jedoch alternative Bewirtschaftungskonzepte zu. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) überlegt, Betreiber des Wildparks zu werden. Gibt das Stadtmarketing die Zoogenehmigung jedoch ab, dürfte der Park weniger Tiere halten. Wie es weitergehe, sei daher derzeit noch völlig offen.