Radrennen in Dormagen Radrenn-Premiere mit Luft nach oben
Dormagen. · Die Veranstalter hatten sich mehr als die insgesamt 200 Teilnehmer gewünscht, insbesondere beim Kinderrennen.
Martin Ritterbach ist leidenschaftlicher Radrennsportler und hat auch beim Stadtradeln bereits von sich reden gemacht. Ein Zeitungsbericht brachte den Dormagener vor fast einem Jahr auf eine Idee: „Es wurden neue Event-Ideen für Dormagen gesucht – da kam mir sofort ein Radrennen in den Sinn“, sagt er. Gesagt, getan, und mit Holger Pissowotzki, Gino Baudrie und Roger Ullrich waren schnell engagierte Helfer gefunden. „Ich hatte die Idee schon lange im Kopf, ein Radrennen zu organisieren, das sowohl die sportlichen Anforderungen erfüllt als auch den Besuchern gute Unterhaltung bietet.“
Am Samstag war es dann soweit: Vereine und Institutionen bauten ihre Stände vor der Stadtbibliothek auf, es gab Würstchen, Kuchen und kalte Getränke. Zudem konnten E-Bikes Probe gefahren werden, konnten sich Kinder auf der Hüpfburg austoben. Runde um Runde fuhren die Sportler über die Römerstraße, nahmen teils waghalsig die Kurven und sorgten so für spektakuläre Augenblicke. „Gerade der doch recht starke Wind hat die Fahrten extrem spannend gemacht. Man konnte richtig sehen, dass die Fahrer hintereinander gefahren sind und den Windschatten ausgenutzt haben“, sagt Ritterbach, der die Strecke als herausfordernd einschätzte: technisch anspruchsvoll mit sechs Kurven. Gegen Ende gab es noch zwei spektakuläre Stürze.
„Glücklicherweise ist nichts Schlimmeres als ein paar Hautabschürfungen passiert.“ Der Ideengeber und Organisator zeigte sich zufrieden mit der Resonanz: „Ich habe nur positive Anmerkungen gehört, sowohl von Fahrern als auch von Besuchern. Allerdings hätte ich mir mehr Rennfahrer gewünscht, bei 200 Teilnehmern war noch Luft nach oben.“ Moderiert wurden die Rennen von Henning Tonn, einem der drei bekanntesten Streckensprecher im Umkreis. Seine „hemdsärmelige“ Moderation, gepaart mit seinen Kenntnissen der Szene und flotten Sprüchen nahmen das Publikum mit.
Ein toller Erfolg war auch das Promi-Rennen, bei dem 20 Teilnehmer an den Start gingen: Bürgermeister Erik Lierenfeld nahm teil, sein Stellvertreter Michael Dries ebenso. Der Präsident der KG Ahl Dormagener Junge, Jens Wagner, trat mit einem Transportrad samt Kamelle an. „Da ging es darum, zu sehen und gesehen zu werden“, sagt Martin Ritterbach lachend.
Die Kinder legten die kurze Strecke mit Laufrädern zurück. „Es haben lediglich 30 Kinder teilgenommen, wir hätten mit mehr gerechnet und hatten im Vorfeld Medaillen für 100 eingeplant“, so Ritterbach.
Das Elite-Rennen, also das Hauptrennen, hat Christian Noll vom Team Kern-Haus gewonnen. Alexander Nordhoff sicherte sich die Superprämie, ein hochwertiges Rad, indem er von den 67 Runden die meisten als Führender beendete.
Carlo Verwiebe vom VfR Büttgen setzte sich gegen weitere 50 Teilnehmer im Alter von 20 bis 40 Jahren durch. Und der Niederländer Ron Paffen sicherte sich den ersten Platz im Seniorenrennen. An dem nahm auch Klaus Constant (61) aus Gladbeck teil, der aufgrund der Wetterverhältnisse vorzeitig abbrechen musste: „Der Wind machte mir zu schaffen. Dieses Radrennen in Dormagen ist aber eine wirklich gute Veranstaltung“, sagte der 61-Jährige.
„Ob es eine Wiederholung gibt, kann ich noch nicht sagen. Aber es wurde alles so abgebaut und verstaut, dass es im kommenden Jahr problemlos wieder herausgeholt werden kann“, sagte Martin Ritterbach.