Galerie Dielämmer stellt Nachwuchsarbeiten aus
Schüler des Erasmus-Gymnasiums haben ein halbes Jahr an Bildern gearbeitet.
Grevenbroich. Eisbär trifft Pinguin, eine Frau wird zur Raubkatze, Schmetterlinge lassen sich auf einem Gesicht nieder. „Begegnungen“ heißt die Ausstellung, die seit Freitag in der Galerie Judith Dielämmer zu sehen ist.
Eine Begegnung der außergewöhnlichen Art ist auch die Ausstellung selbst. Zum dritten Mal zeigen Kunstkurse des Erasmus-Gymnasiums in der Galerie ihre Arbeiten. Ein halbes Jahr lang haben die Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 11 sich zeichnerisch mit dem Thema auseinandergesetzt, haben Bleistift, Kohle und Tusche ausprobiert und unzählige Skizzen angefertigt.
Erste Bewunderer gab es schon innerhalb der Schule, als die Fünftklässler zufällig die Arbeiten der „Großen“ zu sehen bekamen. „Die waren so begeistert, dass sie die Motive nachzeichnen wollten“, erinnert sich Kerstin Wichelhaus, die die Kurse gemeinsam mit ihrer Kollegin Gesine Hopstein begleitet hat. Gesagt, getan. Die Schüler aller Jahrgangsstufen sind sogar in den Freistunden gekommen, um an den Bildern weiterzuarbeiten, berichtet Gesine Hopstein. „Sie sagten: ,Wir wollen auf jeden Fall ausstellen, und es soll richtig gut werden.’“
Die Begeisterung hielt auch an, als der letzte Bleistiftstrich längst getan war. Nicht weniger als 20 Schüler waren am Donnerstag beim Aufhängen der Bilder dabei. Entschieden, welche Arbeiten an welche Wand kommen, und hielten die Ergebnisse mit dem Handy fest.
Dank der Fotos kannten schon am Freitagmorgen alle Kursteilnehmer die gesamte Ausstellung. „Jeder wusste genau, wo sein Bild hängt“, berichtet Kerstin Wichelhaus, „auch das zeigt, mit welchem Enthusiasmus die Schüler dabei sind.“ Die Ergebnisse können sich sehen lassen, finden nicht nur die beiden Kunstpädagoginnen. Einen besonderen Auftritt legten die Schüler bei der Eröffnung am Freitag hin, als sie die Bilder dem Publikum kurz vorstellten. Weil es dabei nicht um die jeweils eigenen Arbeiten ging, sondern um die von anderen Schülern, war das Hineindenken in fremde Gedankengänge gefragt.
Der Schritt aus der Schule in die Öffentlichkeit: Auch das sei ein Lernziel, wie Schulleiter Michael Jung erklärt. Wo renommierte Künstler ausstellen, schnuppern die Schüler in den Kunstbetrieb hinein. Ganz nebenbei lernen sie, sich dem Publikum zu stellen und die eigenen Arbeiten einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.