Globale Landschaften und traumwandlerische Welten
Karin Dörre und Cornelia Leitner zeigen gemeinsam ihre Bilder.
Grevenbroich. Karin Dörre und Cornelia Leitner haben vieles gemeinsam. Beide kommen aus Düsseldorf, sind preisgekrönte Künstlerinnen, lieben Fernreisen und scheuen sich nicht, in ihrer Kunst auch unangenehme Themen anzupacken. Sicher, sie kommen aus verschiedenen künstlerischen Bereichen. Aber auch das passt, denn Unterschiede machen eine Zusammenarbeit erst spannend. Und Spannung lieben sie beide. Seit Freitag zeigen Karin Dörre und Cornelia Leitner ihre Arbeiten in der Elsener Galerie Judith Dielämmer an der Königstraße.
„Im Dialog“ nennen sie diese erste gemeinsame Ausstellung. Karin Dörre, 1964 im niedersächsischen Peine geboren, arbeitete schon zur Schulzeit in einer Düsseldorfer Kunsthandlung mit, führte später Auftragsarbeiten aus und restaurierte Gemälde. Nach der Tätigkeit in einem Architekturbüro stieg sie 2005 wieder ins professionell künstlerische Schaffen ein. Seitdem waren ihre Arbeiten unter anderem in Dresden, Düsseldorf und den Vereinigten Staaten zu sehen. 2010 wurde Karin Dörre mit dem Kulturpreis der Stadt Mettmann ausgezeichnet.
In der aktuellen Ausstellung zeigt Karin Dörre Feder-Tuschzeichnungen und Aquarelle, teils kombiniert mit fotografischen Elementen. So gewinnen die Entwürfe für ihre Bildserie „Red Hand“ ihre eigentümliche Wirkung durch das Zusammenspiel von Farbflächen und schemenhaft gezeichneten Menschengestalten. Mit der „Red-Hand“-Serie macht Dörre, wie die gleichnamige Kampagne von Menschenrechtsorganisationen, auf das Schicksal von Kindersoldaten aufmerksam. „Es geht mir nicht um gelenkte Kritik“, erklärt die Künstlerin dazu, „aber es ist mir wichtig, mit meiner Kunst Missstände aufzuzeigen.“
Cornelia Leitner, die bereits vor knapp drei Jahren bei Judith Dielämmer ausstellte, hat in Bochum Malerei und Grafik studiert und zeigt ihre Arbeiten seit 2006 im In- und Ausland. Für die aktuelle Ausstellung wählte sie Aludrucke und Arbeiten in Mischtechnik aus.
Ihre Motivwelt umfasst das, was die beiden Künstlerinnen „globale Landschaft“ nennen, aber auch traumwandlerische Welten, in denen Figuren und Gebäude wie Spielzeug angeordnet sind. Auf diese Weise inszeniert Cornelia Leitner etwa den Klimawandel in Aachen, Düsseldorf und Wuppertal (so die Titel dreier Arbeiten) als Nebeneinander von stadttypischer Architektur und exotischer Fauna, indem sie beispielsweise Zebras und Elefanten um eine Schwebebahn-Haltestelle anordnet.