Deutsche Konsum erwirbt das Einkaufszentrum in Grevenbroich Die Coens-Galerie ist verkauft

Grevenbroich · Bürgermeister Krützen erhofft sich von dem Eigentümerwechsel ein attraktiveres Center.

Die „Deutsche Konsum REIT-AG“ hat das Einkaufszentrum von der Firma Gazit erworben.

Foto: Frank Kirschstein

Die Coens-Galerie an der Kölner Straße ist verkauft: Neuer Eigentümer ist die „Deutsche Konsum REIT“ (DKR). Das gab das Unternehmen jetzt per Pressemitteilung bekannt. Demnach hat sie das Einkaufszentrum in der Grevenbroicher Innenstadt von der Firma Gazit übernommen.

Insgesamt hat die „Deutsche Konsum“ mit notariellen Beurkundungen im November und Dezember fünf Einzelhandelsobjekte für knapp 29 Millionen Euro erworben. Größte Immobilie ist die Coens-Galerie mit rund 12 000 Quadratmetern Mietfläche. Das Center beherbergt unter anderem die Ankermieter Netto, Medimax und CCC-Schuhe. Die durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge liege bei 4,5 Jahren, die Jahresmiete bei 1,1 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit.

Darüber hinaus wurden ein Bau- und ein Großhandelsmarkt in Niedersachsen, ein Dienstleistungszentrum in Mecklenburg-Vorpommern sowie ein kleines Fachmarktzentrum in Nordrhein-Westfalen von der DKR erworben. Das Gesamtportfolio der „Deutsche Konsum“ umfasst damit laut Pressemitteilung derzeit 108 Immobilien mit einer Gesamtmietfläche von mehr als 635 000 Quadratmetern, einem Bilanzwert von rund 490 Millionen Euro und einer Jahresmiete von etwa 42 Millionen Euro, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Coens-Galerie weist laut DKR aktuell einen Leerstand von 36 Prozent auf, der nach Einschätzung des Unternehmens „ein deutliches Wertschöpfungspotenzial“ biete. Bürgermeister Klaus Krützen, oberster Wirtschaftsförderer der Stadt Grevenbroich, verbindet den Eigentümerwechsel mit der Hoffnung auf eine positive Veränderung.

Bürgermeister will mit neuem
Eigentümer sprechen

„Der bisherige Besitzer Gazit hat leider den Leerstand einer Vermietung vorgezogen, was ich im Übrigen für fragwürdig halte“, sagte der Verwaltungschef am Freitag auf Anfrage. Krützen will sich nun so schnell wie möglich mit den neuen Eigentümern in Verbindung setzen, um über deren Pläne in Grevenbroich zu sprechen. Von einem möglichen Eigentümerwechsel hatte er zwar gehört, von dem Verkauf des Einkaufszentrums zeigte er sich jedoch überrascht. Weder der alte noch der neue Besitzer hatte ihn informiert.

Preise sind in regionalen Zentren stabiler als in Großstädten

Die DKR wurde 2008 gegründet. Ziel der Gesellschaft ist es unter anderem, durch weitere Akquisitionen und laufende Investitionen in das deutschlandweite Immobilienportfolio ein nachhaltiges und profitorientiertes Ertragswachstum zu generieren. Dabei liegt der Fokus auf „guten Mikrolagen in regionalen Zentren, da die Marktpreise in diesen Regionen stabiler sind als in Großstädten“.

Mit dem Bau der Coens-Galerie wurde im Sommer 2001 begonnen. Dafür wurde die ehemalige Kaufhof-Immobilie zwischen Kölner- und Karl-Oberbach-Straße komplett umgebaut. Nach 14-monatiger Bauzeit eröffnete das Einkaufszentrum seine Türen. Betreiber war zunächst das Familienunternehmen Coens, das schon 1937 in der Grevenbroicher Innenstadt das Kaufhaus „A&C“ (Adams und Coens) betrieb. 2007 ging das Shopping-Zentrum schließlich in den Besitz der israelischen Firma Gazit über – zum Preis von angeblich rund 20 Millionen Euro.

In jüngster Zeit häuften sich die Geschäftsaufgaben in der Galerie. Um den Leerstand zu übertünchen, wurden Schaufensterscheiben beklebt. Das Café und Bistro „Dolce Vita“ sowie das Pflegestudio „Fingerspitzengefühl“ allerdings sind Kulisse: Dort wird regelmäßig für eine Daily Soap gedreht.