Großbrand in Grevenbroich Firmenhalle in Kapellen brennt nieder
Kapellen · 62 Feuerwehrleute waren am Freitag im Gewerbegebiet im Einsatz. Die Bevölkerung wurde gebeten, die Fenster zu schließen.
Großeinsatz der Feuerwehr im Gewerbegebiet in Kapellen. An der Philipp-Reis-Straße brannte eine rund 50 mal 30 Meter große Halle des Zimmerei-Betriebs Lauda komplett nieder. Der Rauch war bis Wevelinghoven zu sehen. Über Radio, die Warn-App Nina und NGZ-Online wurden Anwohner gebeten, Fenster und Türen zu schließen, das galt auch noch bis Redaktionsschluss. Die Straße Auf den Hundert Morgen wurde gesperrt. Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Dirk Zimmermann vom Malereibetrieb nebenan saß gegen 16.15 Uhr im Büro, als er einen Knall hörte, eine Stichflamme aus der Halle des Zimmereibetriebs sah. Er alarmierte die Feuerwehr. „Als wir eintrafen, stand die Halle in Vollbrand, die Flammen schlugen rund 30 Meter hoch“, schildert Feuerwehreinsatzleiter Michael Wolff. „Anfangs hörten wir mehrere Explosionen, vermutlich von Gasflaschen.“ Zusätzliche Einheiten wurden alarmiert. 62 Einsatzkräfte waren im Einsatz – neben der Grevenbroicher Wehr rückten unter anderem eine Drehleiter und ein Messwagen aus Neuss an. Jüchener Kollegen kamen mit der Drohne ihrer Wehr. „Damit haben wir uns ein Lagebild verschafft“, erklärt Feuerwehrchef Udo Lennartz. Auch Kreisbrandmeister Norbert Lange war vor Ort.
Wegen des Rauchs wurden die ersten beiden Häuserreihen im Neubaugebiet auf der anderen Seiten der Straße Auf den Hundert Morgen evakuiert, Anwohner sammelten sich auf dem Rewe-Parkplatz. Messungen mit dem ABC-Erkunder-Fahrzeug aus Neuss ergaben „Werte deutlich unter den zulässigen Grenzwerten“, sagte Sebastian Johnen, Ordnungsamtsleiter der Stadt. Um letzte Gewissheit zu haben, sei das Landesamt Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) mit weiteren Messungen beauftragt worden. Die Ergebnisse lagen bei bei Druck dieser Ausgabe noch nicht vor. „Wir bitten die Bevölkerung, weiter Türen und Fenster geschlossen zu halten.“ Rußpartikel, die etwa auf den Straßen lagen, sollten nicht weggeräumt werden. „Wir werden die Bevölkerung weiter informieren“, versicherte Johnen. Menschen hatten sich beim Brandausbruch nicht in der Halle befunden. Aus sechs Strahlrohren und zwei Rohren der Drehleitern schoss das Wasser. Bald war laut Lennartz klar, dass die brennende Halle nicht mehr zu retten war. Auch ein Transporter darin wurde ein Raub der Flammen. Der Feuerwehr gelang es, die Nachbargebäude im Gewerbegebiet vor dem Feuer zu schützen. Nicht weit von der Halle steht ein großer Mast einer Überland-Stromleitung. Der Strom brauchte nicht abgeschaltet zu werden, da der Wind Rauch und Wärme in die entgegen gesetzte Richtung trieb. Auch am Abend dauerten die Arbeiten an der Einsatzstelle an. Überlegt wurde, die noch stehende, aber einsturzgefährdete Giebelwand niederzureißen. Die Schadenshöhe ist noch nicht bekannt. Der Verkehr auf der A 46 wurde durch den Rauch nicht beeinträchtigt.