Stadt Grevenbroich investiert 360.000 Euro Brücken mit schwerem Gerät abgerissen
Grevenbroich. · Drei marode Brücken ließ die Stadt an der Erft demontieren. Im Dezember werden neue Brücken in Holz-und Stahl-Konstruktion errichtet.
24 Jahre nach der Landesgartenschau 1995 sind mehrere damals gebaute Holzbrücken über die Erft reif für den Abbruch. In dieser Woche begann die Firma B+T Holzbau aus Norddeutschland mit der Demontage. Als erstes war bereits die Doppelbrücke zwischen Apfelwiese und Feilenhauerstraße verschwunden. Nun wurde auch die Brücke zwischen Schneckenhaus und TuS-Stadion abgerissen. Ab der kommenden Woche sollen die Nachfolgebauwerke aus Stahl und Holz gebaut werden. Rund 360 000 Euro kostet der Stadt die Austausch-Aktion.
Langsam hob sich das rund 26 Tonnen schwere Holzbauwerk, mit der Hand an der Fernsteuerung bewegte Jens Koslowski den Kran, der die Brücke allmählich aufs Land zog. Bereits am Tag zuvor hatte das vierköpfige Team der Firma bis in die Nacht bei Flutlicht an der Erftbrücke am Schneckenhaus gearbeitet. „Zunächst haben wir die Bodenbeläge, dann die Querhölzer und Streben entfernt“, erläutert Michael Brunkhorst von B+T Holzbau. „Schwierig war es, den Kran aufzustellen“, sagte Brunkhorst.
Politiker und Bürger
wiesen auf Schäden hin
Das Fahrzeug stand quer auf dem Weg zur Brücke. Viel Platz ist dort wegen des abschüssigen Terrains nicht. Auf der Wiese daneben war mit Stahlplatten ein Weg für die Lastwagen geschaffen worden. Am nächsten Morgen ging die Arbeit im Hellen weiter. Das Gerippe, das von der Fußgängerbrücke noch übrig war, wurde abgehoben und anschließend in etwa zweieinhalb Meter lange „Portionen“ transportfertig zerkleinert. Mehrere Kettensägen standen dafür bereit.
Schon seit Jahren sorgen mehrere der Erftbrücken aus der Landesgartenschauzeit 1995 für Beschwerden. Politiker und Bürger wiesen wiederholt auf Schäden etwa an Bohlen und Handläufen hin, sahen Verletzungsgefahr. Ein Gutachter-Büro, das insgesamt 20 Brücken im Stadtgebiet prüfte, attestierte den drei jetzt abgebauten Bauwerken einen „nicht ausreichenden“ Zustand – sie hatten die schlechte Note 3,4 erhalten. Einfache Reparaturen erfolgten, reichten aber keineswegs aus. Der Allgemeinzustand war nach knapp einem Vierteljahrhundert zu schlecht. Der Gutachter empfahl einen Ersatzbau, eine Sanierung lohne sich nicht. Nun kommt der Ersatz: Ab nächstem Montag, 2. Dezember, sollen an der Stadtparkinsel und am Schneckenhaus die drei neuen Brücken errichtet werden. Die Konstruktionen sollen, wie Stadtsprecher Stephan Renner ankündigte, vorgefertigt angeliefert werden, so dass der Aufbau nicht sehr lange dauern wird.
Die Entscheidung fiel für eine Stahl- und Holz-Konstruktion, die Stadt verspricht sich von dieser Lösung niedrigere Unterhaltungskosten. Die vorhandenen Brücken-Fundamente werden weiter genutzt. Die gesamte Erneuerungsaktion soll am 19. Dezember abgeschlossen sein. Damit ist gewährleistet, dass zum 25-Jahr-Jubiläum der Gartenschau im kommenden Jahr drei neue Brücken über den Fluss führen. Zunächst einmal stehen Spaziergänger aber an den Baustellen vor Wegelücken und Absperrungen. Alternative Querungsmöglichkeiten gibt es, wie die Verwaltung erklärt, an diesen Stellen bis zur Fertigstellung der Nachfolger-Brücken nicht. So müssen bei Spaziergängen Umwege eingeplant werden. Bürger werden gebeten, die Wege im Umfeld mit Vorsicht zu nutzen und mit Baustellenverkehr zu rechnen. Mängel weist auch die Holzbrücke auf, die von der Stadtparkinsel durch das Braunkohlewäldchen in Richtung Stadtparkinsel führt. Sie ist aber laut Stadtverwaltung in einem Zustand, „der noch Aufschub
duldet“.